VelociraptorMuc
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VelociraptorMuc
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Oh, du bist wieder in Japan?

Wo geht es diesmal hin? Wieder zu Fuß?
und somit nur eine Lösung aus den mehreren hundert Wörtern möglich sein wird.

Ich sehe Lückentexte wo genau EINE mögliche Lösung erlaubt ist ja schon in den unteren Klassen ja schon oft kritisch, aber als Prüfungsformat in einer Oberstufe finde ich es völlig daneben.

Lasst sie schreiben.
#bluelz

Oberstufe schreibt Englisch-Vokabeltest. Zu lernen sind mehrere hundert Vokabeln.

Um sicherzustellen, dass die Schüler auch wirklich nur die zu lernenden Vokabeln im Test verwenden und keine Synonyme, wird das Format ein Lückentext sein, in dem der erste Buchstabe vorgegeben ist
Aber was du als Lösung anbietest würde ich eher als Ursache ansehen.
Die Gruppe, die in den 50er Jahren Latein gelernt hat, war genau so eine sozial eher bildungsbürgerliche wie heute.

Und Mathe ist nicht Latein. Die Mathematik selbst hat sich ja in den letzten 100 Jahren gewaltig weiterentwickelt, was im Curriculum aber quasi keinen Niederschlag findet.
D.h. Lehrer an Brennpunktschulen sollen schlechter bezahlt werden als Lehrer am humanistischen Gymnasium im Villenviertel am Stadtrand?

KPIs funktionieren schon in der Wirtschaft nur leidlich. Im Bildungssystem würden sie die völlig falschen Anreize setzen.
Du kennst den Mathelehrplan? An welcher Stelle ist er denn zu leicht?
Vielleicht ist ja das gerade das Problem.
Was heißt “nicht für Leistung interessiert”? Ich interessiere mich für Bildung und wie man mathematisches Verständnis fördern kann.

Mir ist noch keine Dutzi-Dutzi-Pädagogik begegnet. Im Gegenteil: Lehrmethoden von vor 40 Jahren leben noch gut im deutschen Schulsystem.
begegnet.im
widerspiegeln, aber die Situation gesamtgesellschaftlich eher Verschlimmbessern würde.

Sorry, ist wieder lang geworden.
sind gar nicht mal so selten. Und das ist in einer gymnasialen Umgebung.

Als Akademiker befindet man sich aber schnell in einer Bubble, in der solche Probleme kaum existieren und sie daher auch nicht als Probleme wahrnimmt. Und dann hat man schnell Lösungen parat, die nur die eigene Umgebung
machen.

Aus Sicht der Lehrer sind diese Kinder vielleicht faul, da sie zu wenig lernen, unkonzentriert sind und ihre Hausaufgaben oft nicht haben … sie keine Leistungsbereitschaft zeigen.

Hinter dem Vorhang aber tragen sie ein Bündel, dass auch mir als Erwachsenem schwer wäre. Und solche Fälle
Um bei anekdotischer Evidenz zu bleiben: in der Klasse meiner Tochter gibt es Schüler, die sich um ihre behinderten Eltern kümmern, die Schule Schwänzen um selbst Behördengänge für ihren Unterhalt zu machen (z.B. wegen Scheidung der Eltern) oder die nebenbei die Steuererklärung für ihre Eltern
dann einfach durchs Raster.

Auch die Einstellung “jeder kann es doch schaffen, man muss nur etwas Leistungsbereitschaft zeigen” verkennt die Lebensrealität vieler Kinder hier. Sie haben keinen Raum zum Lernen, keinen einfachen Zugang zu Büchern oder einen Alltag, der kaum Zeit zum Lernen lässt.
Randphänomen.

Für meinen japanischen Neffen war am Ende die Rettung, dass seine Eltern eine Privatschule gefunden haben, in der es keine Noten, keinen Prüfungsdruck und keine öffentlich ausgehängten Leistungsvergleiche gibt (aber die meisten Kinder haben diese Möglichkeit dort nicht und fallen
Das ist nicht der Grund für so hohe Burnout-Raten, sondern eher der von dir geforderte “asiatische” Konformitäts/Leistungsdruck, der Schüler abbrennen lässt.

In Japan z.B. betrifft das hunderttausende Schüler, die teils Monate wegen Burnout nicht in die Schule kommen. Das ist also kein
Was natürlich verschleiert, dass asiatische Bildungssysteme auch nicht problemfrei sind und auch nur mit einer homogenen Schülerschaft funktioniert. Wer da nicht ins Raster passt fällt dann auch schnell durch selbiges.

Als könnte man einfach einen Aspekt aus asiatischen Bildungssystemen raus-
Eigenschaften auf der Strecke bleibt. Der von dir verlinkte Artikel beschreibt das Problem ja deutlich und auch vielschichtig.

Weniger ist manchmal mehr (und effektiver).
Klar, viele Dinge muss man auswendig lernen. Und ohne das 1x1 geht es nicht.

Dennoch liegt der Fokus in Mathe insgesamt eher zu stark auf auswendig lernen. Das stumpfe repetieren von vorgegebenen Formeln und Methoden dominiert oft immer noch, wobei das Verständnis grundlegender mathematischer
Was ist Leistung im Kontext von Bildung? Noten, Verständnis, Methodenwissen, Faktenwissen.
Anekdotische Evidenz macht noch kein Bildungssystem, das für Schüler aller sozialen Gruppen funktioniert. Ich weiß auch, wie ich meine Kinder fördere und eine effektive Lernumgebung schaffe. Das ist dann aber keine Leistung des Schulsystems … und viele Kinder haben diese individuelle Förderung nicht
Das hat nichts mit “weich” zu tun. Das deutsche Schulsystem ist stressig (mit allerdings großer verpuffender Blindleistung) … eben weil wir an Lernmethoden von vorgestern festhalten, die nur bei einigermaßen homogener Schülerschaft überhaupt leidlich funktionieren.