Andrea Meyer
andreacmeyer.bsky.social
Andrea Meyer
@andreacmeyer.bsky.social
Former head of central division @bmuv, private account. She/her. board game designer, lesbian, green, fat.

Ehemalige Abteilungsleiterin Z im @bmuv, hier privat. Sie/ihr. Brettspielautorin, lesbisch, grün, nicht normbreit.
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Die Politbarometer-Frage nimmt die Ursache (Migranten ohne Status) bereits vorweg, wodurch sie kein Meinungssignal, sondern eine Zustimmungsrate zu einer politischen Interpretation misst.
October 24, 2025 at 1:01 PM
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Wenn aber schon in der Frage eine Kausalbeziehung behauptet wird, entsteht ein Bias, weil Befragte die kausale Logik übernehmen, ohne sie selbst prüfen zu können.
October 24, 2025 at 1:01 PM
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Die Aussage enthält auch eine implizite Kausalität. Aus methodischer Sicht ist das deswegen problematisch, weil Umfragen keine Ursache-Wirkung-Zusammenhänge abbilden können, sondern nur Einstellungen zu Sachverhalten.
October 24, 2025 at 1:01 PM
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Die Frage misst also keine Meinung, sondern die Wirkung einer politisch gesetzten Rahmung. In der Literatur nennt man das context effect oder question wording effect. Eine neutrale Befragung müsste die politische Aussage erst entkoppeln und dann die Haltung dazu messen.
October 24, 2025 at 1:01 PM
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In der empirischen Sozialforschung gilt: Eine Frage muss objektneutral sein – also keine Deutung oder Bewertung in sich tragen. Bei der Politbarometer-Formulierung geschieht genau das Gegenteil: Sie übernimmt das Framing eines politischen Akteurs.
October 24, 2025 at 1:01 PM
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„Unsere Regeln“ ist ebenfalls unbestimmt. Welche Regeln sind gemeint? Gesetze? Normen? Werte? Die Frage misst daher keine empirische Haltung zu einem klar definierten Sachverhalt, sondern ein diffuses Stimmungsbild (im Grunde Emotionen und Vorurteile).
October 24, 2025 at 12:53 PM
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Dann die Wortwahl an sich. „Probleme im Stadtbild“ oder „unsere Regeln“ sind vage, normativ aufgeladene Begriffe, die bei Befragten sehr unterschiedliche Assoziationen auslösen. „Stadtbild“ kann heißen: Armut sichtbar, Migration sichtbar, Wohnungslosigkeit, Drogen, Kriminalität, alles Mögliche.
October 24, 2025 at 12:53 PM
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Eine Person könnte nur den Aspekt der Arbeitslosigkeit problematisch finden, eine andere meint etwas ganz anderes mit „Regeln“. Die Befragung misst also kein klares Meinungsbild, sondern zwingt zu einer pauschalen Zustimmung oder Ablehnung zu einem ganzen Komplex. Das ist methodisch unzulässig.
October 24, 2025 at 12:51 PM
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Das sind drei unterschiedliche Ursachenbehauptungen (Aufenthaltsstatus, Arbeitslosigkeit, Regelbruch). Wer der Aussage „zustimmt“, kann das aus ganz unterschiedlichen Motiven tun.
October 24, 2025 at 12:51 PM