Die andere Perspektive
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Wir sind eine Familienberatung mit dem Schwerpunkt #Autismus und #AdHS. Unser Standpunkt: Nothing about us without us Website: http://www.andereperspektive.de/
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20/20
Vielleicht entscheidet sich das Kind irgendwann selbst, diesen Weg zu gehen.
Bis dahin sollte sich jedoch keine Bezugsperson autistischer Kinder ein schlechtes Gewissen machen lassen.
19/20
Es ist aber nichts, was man Autisten (Erwachsenen und insbesondere Kindern) überstülpen sollte.
Wenn Eltern wissen, dass ihr Kind nur sehr eingeschränkt isst, und nach schlechten Erfahrungen nicht gern Neues ausprobiert, sind sie gut beraten, Ziele wie z.B. vegane Ernährung hinten anzustellen.
18/20
Und wem ein Ziel wichtig ist, der wird auch bereit sein, eine frustrierende Phase des Ausprobierens durchzuziehen, bis er wieder bei einer einigermaßen breiten Auswahl an Essen angelangt ist.
17/20
Das heißt nun nicht, dass Autisten nicht vegan leben können.
Nicht bei allen sind die Probleme mit Lebensmitteln gleich stark ausgeprägt.
16/20
Und eine rein pflanzliche (vegane) Ernährung funktioniert eigentlich nur dann, wenn man auch eine große Auswahl an Obst und Gemüse essen kann - sonst reduziert sich die Auswahl schnell auf nur noch Reis oder Nudeln pur.
15/20
Oder z.B. aus Klimaschutzgründen auf tierische Produkte verzichten und vegan leben möchte.

Gerade "safe foods" sind oft stark verarbeitete Produkte bekannter Marken. Sie schmecken verlässlich immer gleich und sind leicht zu beschaffen.
14/20
Das bedeutet aber auch, dass es manchmal zu Konflikten kommen kann mit anderen Zielen rund um das Thema Essen.

Schwierig wird es z.B. dann, wenn man Lebensmittel ethisch problematischer Hersteller vermeiden möchte.
13/20
Für autistische Kinder scheint dies aber nicht zu gelten - weil es hier eben nicht um "lecker" oder "weniger lecker" geht, sondern um "genießbar" oder "ungenießbar".
12/20
Eltern autistischer Kinder bekommen immer wieder den Ratschlag, dem Kind nicht nachzugeben, wenn es etwas nicht isst. "Vor einem gedeckten Tisch ist noch niemand verhungert", heißt es dann.
11/20
Das kann deshalb so beängstigend sein, weil es bei diesen Essensproblemen eben nicht so ist, dass jemand etwas nicht so gern mag wie das Lieblingsessen.
Sondern dass er etwas eben gar nicht herunterbekommt.
Oder super eklig findet.
10/20
... und die Suppe vor Ort nicht mehr aufzutreiben war. Nach einem Hilferuf auf social media halfen zahlreiche Menschen mit, neue Dosen zu besorgen.
9/20
Bis heute lässt mich die Geschichte einer Familie nicht los, die verzweifelt auf der Suche nach einer bestimmten Konserven-Suppe war, weil die autistische Tochter nichts anderes mehr aß, ...
8/20
Ganz besonders gilt dies in Zeiten von erhöhtem Stress. Bei dauernder sensorischer Überlastung bleibt oft nur noch der Rückzug auf sogenannte "safe foods", auf Lebensmittel, die immer gehen.
7/20
Je höher die Wahrscheinlichkeit, dass eine bisher unbekannte Sorte Essen sich als ungeeignet herausstellt, desto geringer verständlicherweise die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren. Auch wenn das bedeutet, dass damit die Wahrscheinlichkeit sinkt, doch etwas zu finden, was man essen kann.
6/20
Betroffen ist oft auch Selbstgekochtes, weil auch das nicht unbedingt immer gleich ausfällt. Dabei ist Vorhersehbarkeit, besonders in Zeiten von Stress, für Autisten besonders wichtig.
5/20
Betroffen sind oft vor allem Obst und Gemüse, das je nach Reifegrad oder Zubereitung mal weich, mal knackig ist, und im Geschmack ziemlich unterschiedlich ausfallen kann. und wo es deshalb unangenehme Überraschungen geben kann.
4/20
Typisch ist es auch, wenn etwas, das vermischt ist, abgelehnt wird. Stückchen in der Marmelade oder dem Kartoffelbrei. Oder zu viele Geschmacksrichtungen von zu vielen Zutaten gleichzeitig.

Das schränkt die Auswahl ein, z.T. drastisch.
3/20
Oft ist es die Konsistenz bestimmter Lebensmitteln. Den einen sind manche Lebensmittel zu faserig anderen andere Lebensmittel zu weich und glitschig. Oder sie nehmen einen unangenehmen Nachgeschmack wahr, der den meisten Nicht-Autisten überhaupt nicht auffallen würde.
2/20
Bestimmte Reize können als zu intensiv wahrgenommen werden, andere werden womöglich ausgeblendet.

Dies trifft bei vielen Autisten auch auf die Wahrnehmung von Essen zu.
Viele Autisten sind in irgendeiner Form eingeschränkt in Bezug auf das, was sie essen möchten oder können.
1/20
Ein Thread zu Autismus, Ernährung und manchmal unvereinbaren Zielen

Dass Autisten häufig Probleme durch ihre sensorische Wahrnehmung bekommen, hat mittlerweile sogar einen Platz in den offiziellen Diagnose-Handbüchern.
4/4
Die Seminare finden (wie auch unsere Beratung) online per Zoom statt.

Eine Anmeldung erfolgt per Mail; für die kostenlosen Angebote könnt Ihr mir aber auch hier per DM schreiben, dann bekommt Ihr kurz vorher die Zugangsdaten.

Wir freuen uns auf Euch!
3/4
Der nächste "Crashkurs Autismus" ist am 28.10. von 19-20 Uhr, und auch er ist kostenlos!

Dieser Kurs vermittelt in ca. 1 Stunde einen Einblick in das Thema Autismus aus autistischer Sicht.
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Der nächste Termin ist schon am 16.10. von 19-20 Uhr.
Es ist die "Fragestunde Autismus" - und sie ist kostenlos!

Die „Fragestunde Autismus“ soll flexibel Raum für den Austausch von Erfahrungen und Sichtweisen ermöglichen.
Fragestunde Autismus | Die andere Perspektive
www.andereperspektive.de
1/4
Ihr wollt live hören, was wir zu Autismus zu sagen haben?

Wir haben neue Seminar-Termine in unseren Veranstaltungskalender eingetragen, bis einschließlich März:
Veranstaltungen für Oktober 2025Die andere Perspektive
www.andereperspektive.de
4/4
Meinen Thread (und einen Link zu einem weiteren Thread) zum Thema von vor etwa zwei Wochen findet Ihr hier:
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#Autismusforschung
Paracetamol - Tylenol - Acetaminophen
Noch etwas zu den gestrigen Verlautbarungen von RFK und Trump:

Die meisten Untersuchungen zu angeblichen Autismus-Ursachen kranken daran, dass sie die Lebenswirklichkeit von Autisten nicht Betracht ziehen.
2/x
Die eine angebliche Ursache ist - tadaaa! - Paracetamol, engl. Tylenol.

Nur ist das widerlegt, hier ein älterer Thread: