Jeltsch fit: Hoeneß vor Wolfsburg mit der Qual der Wahl
Noch vor wenigen Wochen plagten den VfB Stuttgart Verletzungssorgen im Defensivzentrum – inzwischen hat sich die Lage komplett gedreht. Trainer Sebastian Hoeneß steht vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15:30 Uhr) plötzlich vor einem echten Luxusproblem: Gleich mehrere Innenverteidiger drängen sich für die Startelf auf.
Allen voran Finn Jeltsch. Der 19-Jährige, der im Winter aus Nürnberg gekommen war und sich früh als wichtiger Spieler etabliert hatte, ist nach drei Pflichtspielen Pause wieder fit. „Finn ist gut durch die Woche gekommen, hat alles mitmachen können und ist dann natürlich auch eine Option. Er wird auf jeden Fall dabei sein. Morgen werden wir entscheiden, wer wirklich beginnt“, erklärte Hoeneß am Donnerstag auf der Pressekonferenz.
Breite Konkurrenz im Abwehrzentrum
Ob Jeltsch direkt wieder in die Startelf rückt, ließ der VfB-Coach offen – die Konkurrenzsituation, sie ist jedenfalls groß. Denn mit Luca Jaquez, der in den letzten Partien begann, hat sich ein weiterer junger Innenverteidiger empfohlen.
Zudem ist auch Ameen Al-Dakhil wieder einsatzbereit. Der Belgier, der im vergangenen Jahr mit hohen Erwartungen nach Stuttgart gekommen war, fiel in der Saison 2024/25 mehrfach verletzt aus, hat nun aber wieder Anschluss gefunden. Eine dauerhafte Bundesliga-Rolle, weil er für die Europa League nicht gemeldet ist, wollte Hoeneß allerdings nicht bestätigen: „Das alles Entscheidende ist immer die Leistung. Das muss immer oben drüberstehen“, stellte der Trainer klar. „Wenn du auf einem Level bist, kannst du so einen Faktor vielleicht mit einbeziehen, aber das ist nicht das Wichtigste.“
Neben dem jungen Trio bleibt Jeff Chabot der Abwehrchef. „Jeff ist für uns ein sehr wichtiger und zentraler Spieler, der sowohl im Defensiv- als auch Offensivkopfball enorme Qualitäten hat. Jeff ist ein Stammspieler“, betonte Hoeneß. Gleichzeitig verwies er auf die hohe Belastung durch die anstehenden Englischen Wochen, wodurch es immer wieder zu Rotation kommen dürfte.
Auch Ramon Hendriks, der als Linksfuß ebenfalls auf sich aufmerksam machte, bleibt eine Option – vor allem, wenn Chabot einmal pausieren sollte. Hoeneß lobte die Entwicklung des Niederländers ebenso wie die von Jaquez: „Ramon hat jetzt gute Spiele gezeigt, Jaquez genauso. Ameen ist auf einem guten Level. Finn ist gut in die Saison gekommen. Den Konkurrenzkampf brauchen wir.“
Fazit
Der Coach wird in den nächsten Wochen also weiter rotieren – abhängig von Form, Belastung und Gegner. Mittel- und langfristig könnte es nach Einschätzung von LigaInsider aber sein, dass sich Chabot und Jeltsch als das vermeintliche „A-Duo“ in der Innenverteidigung etablieren. Doch angesichts der vielen Englischen Wochen und drei Wettbewerbe dürfte jeder der Abwehrspieler seine Einsatzzeiten bekommen.
Hoeneß fasst die Lage zusammen: „Ich bin froh über die Situation. Das war tatsächlich mal anders, ist noch nicht so lange her. Jetzt hilft es in der Trainingsqualität – und in der Auswahl.“