susanna1411
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Zweitaccount von susanna14. Gedacht für lange Texte, die nicht alle interessieren. Nichts zum Thema Krieg.
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Wenn ihr mir folgt, sorgt bitte dafür, dass euer Profil deutlich macht, dass ihr Menschen seid. Alternativ könnt ihr auch einen freundlichen oder intelligenten Kommentar schreiben - am besten freundlich und intelligent. Aber menschliches Profil reicht.
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Vermisse Spinat ohne Reis für diejenigen, die keinen Spinat ohne Kartoffeln mögen.
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Nach allem, was ich höre, ist nicht nur der Stundenlohn das Problem, sondern auch, dass erwartet wird, dass sie einerseits immer da sind, dass man aber umgekehrt kurzfristig absagen kann und die Leute dann nicht bezahlen muss. Nichts für Leute, die davon leben müssen.
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Ist ein Grund, warum ich immer weniger an Diskussionen teilnehme. Niemand interessiert sich für die Komplexitäten eines Themas oder dafür, wie sich etwas auf die Gesamtgesellschaft auswirkt.

Meine Position: Für bezahlte Arbeit braucht man Qualitätsstandards. Gilt auch für Care-Arbeit.
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Habe den entsprechenden Thread gelesen. Die Leute können auch nicht beim Thema bleiben.
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Überlege gerade, wo man das lernt. Kurvendiskussion.
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Es landet nicht auf der Förderschule "Lernen", sondern auf der Gesamtschule oder vielleicht sogar auf dem Gymnasium.

Es sei diesen Kindern gegönnt - aber bitte den Kindern aus bildungsfernen Haushalten auch.
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Ich beschreibe das inhaltlich, weil das Akademikerkind trotzdem ordentliche Noten haben wird. Es bekommt außerdem nicht Nachhilfe von einer Person in der Bekanntschaft oder vom Studienkreis, sondern Lerntherapie, bis die Lerntherapeuten an ihre fachlichen Grenzen geraten.
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Aber man müsste das gleiche auch mal machen für den Fall, dass ein Arbeiterkind und ein Akademikerkind auf knapp vier stehen oder wenn man feststellt, dass sie nicht nur schlecht, sondern gar nicht lesen können und Schwierigkeiten mit der Addition im Raum bis zwanzig haben.
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P.S. Es gibt einiges an Forschung darüber, was passiert, wenn ein Kind aus einem Arbeiterhaushalt und einem Akademikerhaushalt zwischen zwei und drei stehen. Das eine wird auf die Gesamt- oder Realschule geschickt, das andere aufs Gymnasium.
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Aber vor allem muss man sich Wege überlegen, Kinder aus "bildungsfernen" Elternhäusern zu fördern. Dann braucht man den Begriff "Lernbehinderung" nicht mehr.
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Binnendifferenzierung ist kein Allheilmittel, auch Gesamtschulen trennen ab der siebten oder neunten Klasse in den Hauptfächern. Aber das ist besser, als ab der fünften Klasse zu trennen und dafür zu sorgen, dass die Kinder auch sonst nichts mehr miteinander zu tun haben.
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"Lernbehinderung" war schon immer ein Begriff, der dazu diente, arme und marginalisierte Kinder auszusortieren.

Aber wenn man diese Kinder nicht mehr aussortiert, muss man auch das dreigliedrige Schulsystem in Frage stellen. Auch Hauptschulen sind Orte des Ausschusses (aber mit Abschluss.)
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Down-Syndrom ist eine medizinische Diagnose, "Lernbehinderung" nicht. "Lernbehinderung" wird erst in der Schule festgestellt, und die Eltern haben typischerweise nicht die Ressourcen, um das System zu durchschauen und den besten Weg für ihre Kinder zu finden.
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Er erzählt, wie er als junger Mann in Italien und in den skandinavischen Ländern feststellte, dass es den Begriff "Lernbehinderung" dort gar nicht gab. Er erzählt auch, dass es in den ersten Modellversuchen zur Inklusion keine lernbehinderten Kinder gab. Es gab allerdings Kinder mit Down-Syndrom.
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Zweiter Thread zu Hans Wocken. Er plädiert für zwei Dinge:
1. Abschaffung der Diagnosen Lernbehinderung, Verhaltensstörung und Sprachbehinderung,
2. Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems.

Kinder mit "Lernbehinderung" ("Förderbedarf im Bereich Lernen") sollen ohne Etikett unterrichtet werden.
www.pedocs.de
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Es wäre besser, diese Kinder als "schwierig" statt als "behindert" ("Förderungsbedarf im Bereich Lernen") zu betrachten. Dann bleibt ihre Förderung Aufgabe von gewöhnlichen Lehrern und Lehrerinnen (und vielleicht noch Sozialarbeitern und Sozialpädagogen, von denen es viel zu wenige gibt.)
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Die gegenwärtige Situation schadet sowohl den eigentlichen behinderten Kindern, die in den Förderschulen bleiben, und den "neuen" Kindern mit "sonderpädagogischem Förderbedarf". Das Etikett stigmatisiert diese nämlich nicht nur, sondern schickt sie auch auf einen Weg mit differenten Bildungszielen.
Das Scheitern der Pseudo-Inklusion
Nicht die Inklusion ist gescheitert, sondern die bisherige „Pseudo-Inklusion“ ist krachend gescheitert! Eine Umsteuerung der Inklusionspolitik tut dringend not, aber bitte in die richtige Richtung.
bildungsklick.de
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Bin auf Hans Wocken, einen der Pioniere der Inklusion gestoßen (Links im nächsten Post.)

Er findet deutliche Worte zum Inklusionsparadox aus stabiler Exklusions- und steigender Inklusionsquote: SuS, die früher als schwierig galten, werden jetzt als förderbedürftig diagnostiziert.
Der bereits beschriebene Separationsstillstand besagt ja, dass die Schülerinnen und Schüler mit Behinderung wie bisher trotz der Inklusionsreform im Wesentlichen in den Sonderschulen verbleiben und es keinen massenhaften Exodus von Förderschülern aus den Sonderschulen gegeben hat. Woher kommen dann all die vielen Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die nun zu den aufgeblasenen Inklusionsquoten führen? Ganz einfach: Die "neuen" Förderschüler sind nicht die ehemaligen Sonderschüler, sondern sie kommen fast ausschließlich aus den Regelschulen selbst. In allen Regelschulen gibt es schwache, schwierige und schlechte Schüler, die früher ", von Behinderung bedroht" und heute Problemschüler oder Risikoschüler (PISA) genannt werden. Diese Problem- und Risikoschüler werden per großherziger sonderpädagogischer Diagnostik als Schülerinnen und Schüler "mit sonderpädagogischem Förderbedarf" identifiziert und etikettiert. Weil die neuen, etikettierten Förderschüler aber in den Regelschulen verbleiben, gelten sie als "inkludiert", und in der Folge schnellen die Inklusionsquoten in die Höhe. Das Geheimnis der Inklusionsquote ist in Wahrheit eine unkontrollierte und ausufernde Etikettierungsschwemme. Kritisch gewendet: Eine Reduktion der Normalitätstoleranz und eine Verseuchung der allgemeinen Schule mit dem sonderpädagogischen Defizitblick.
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Vielleicht ist es eine andere Art von Bedürfnis, das man erfüllt, wenn man hin und wieder nein sagt: das Bedürfnis, als großes Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden ernst genommen zu werden.
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Bei älteren Kindern sieht es anders aus. Die müssen lernen, ihre subjektiven Wünsche manchmal zurückzustellen. Sie müssen lernen, dass Anstrengung manchmal vor der Befriedigung von Wünschen steht.
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Ein anderes Problem: Manchmal habe ich den Eindruck, dass vergessen wird, dass es bei Johanna Haarer und bei ihren Kritikern um sehr kleine Kinder geht. Bei Babys, deren Bedürfnisse in erster Linie in Nahrung, Schlaf und Sicherheit bestehen, stimme ich den Kritikern komplett zu.
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Wir müssen nicht die Auseinandersetzungen führen, die unsere Eltern geführt haben. Vielleicht haben bereits die Eltern bedürfnisorientiert erzogen, auch wenn sie andere Worte dafür hatten. - Die andere Erklärung: solche Einsichten setzen sich nur nach und nach durch.
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Als meine Nichten geboren wurden, musste mein Bruder diese Auseinandersetzungen nicht führen. Ein paar Tage nach der Geburt der älteren Tochter schrieb er: "Sie schläft nicht in ihrem Bett, nur auf meinem Schoß." Antwort meiner Mutter: "Das ist normal, auf dem Schoß fühlt sie sich sicher."