Martin Gommel
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Ich habe Depressionen und schreibe für Krautreporter über psychische Gesundheit, weil ich es fucking leid bin, dass wir Betroffene belächelt werden.
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Die Leute auf meinem Weg zur Arbeit kamen mir immer wahnsinnig unsympathisch vor. Warum sollte ich denen bitte hallo sagen?
Doch an einem Morgen im Juli kam mir ein Gedanke: Wie wäre es, diese Leute zu nerven, indem ich fake-freundlich grüßte? Als Kind hatte ich aus dem Auto heraus wildfremden Menschen gewinkt und so getan, als ob ich sie kenne. Das wollte ich erneut probieren.
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Was ist ein weirder Fakt, bei dem Leute dich fragen: „Warum weißt du das?“
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In Call of Duty stigmatisieren Nazis Menschen, die anders sind. Dabei entsteht der Eindruck: Wenn du nicht so bist, wie wir, bist du das Problem.
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Auch wenn die anderen Spieler nichts sagen, können einige mich hören. Wenn darunter eine Person von Rassismus betroffen ist, lohnt es sich.
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Ich weiß, dass ich diese Menschen dadurch nicht umstimme. Aber mir geht es ums Prinzip. Wenn jemand in einem Spiel den Nicknamen „KillTheMigrants“ hat, melde ich das, blocke die Person und spreche es auch im Chat oder Audio offen an.
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Nazis sind keine Ausnahme in Call of Duty. Ich habe das N-Wort in drei Jahren so oft gehört, dass ich aufgehört habe zu zählen. Jedes Mal sage ich etwas dazu und wenn ich schlecht gelaunt bin, kommt auch mir ein „Halt die Fresse“ über die Lippen.
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[AntiF], das hatte ich lange. Ein Brite in meinem Team sagte vor ein paar Wochen ironisch: „Man könnte meinen, du sympathisierst mit der Antifa“, worauf ich sagte: „Tue ich auch.“ Ich erklärte ihm die Geschichte der Bewegung und ihren Anfang in den 1920ern in Deutschland.
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Während der US-Präsidentschaftswahlen und der Bundestagswahl war Call of Duty voll mit MAGA- und AfD-Clan-Tags. Der Clan-Tag ist das, was man vor den eigenen Namen setzt, in eckigen Klammern, maximal fünf Buchstaben. Zum Beispiel: [MAGA]Rambo. 👇
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Mein Interview mit Wild-Lüffe habe kürzlich bei weird vorgestellt. Das ist unser wöchentlicher Newsletter mit Geschichten und Denkanstößen über das Anderssein.

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Wir sind weird
Niemand ist normal. Jeder Mensch erlebt Momente, in denen er merkt: Ich gehöre hier nicht dazu. Hier würdigen wir das Anderssein. Und manchmal verfluchen wir es.
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Anders gesagt: Triggerwarnungen sind Unsinn, sie sind kein Zeichen besonderer Fürsorglichkeit.
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Und wie sinnvoll sind Triggerwarnungen vor Filmen oder Artikeln? Wild-Lüffe sagt: „Sie machen Angst, wo vielleicht gar keine wäre. Sie lassen Betroffene hilflos zurück.“
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Ein negativer Trigger erscheint dem Betroffenen „geschichtslos“, so Wild-Lüffe. Wer einmal verletzt wurde, vergisst im Moment des Triggers, dass das in einem bestimmten Kontext passiert ist. Alles Neue erscheint genauso gefährlich – auch wenn die Situation nicht vergleichbar ist.
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Ein Schluck Apfelsaft kann plötzlich ans Meer in Holland erinnern. Der Geruch frisch gemähten Rasens kann alte Kindheitserfahrungen wachrufen. Alles hängt von der eigenen Biografie ab.
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Ein Trigger, das sind ungewollte Bilder und Gefühle, die an vergangene Situationen erinnern.

Trigger haben eine Echo-Funktion. Sie können Schlechtes zurückholen – oder Gutes.
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Vorweg: Von der Verwendung des Wortes „triggern“ in der Alltagssprache hält Wild-Lüffe wenig. Das klingt, als ob da eine unsichtbare Macht sei, der man ausgeliefert ist. Man gibt die Verantwortung für die eigene Reaktion ab.
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Ingrid Wild-Lüffe kennt das Phänomen. Die Psychotherapeutin arbeitet seit Jahrzehnten mit Menschen, die schwere Traumata erlebt haben.
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Wir werden überall gewarnt: in Büchern, vor Filmen, auf Social Media. Aber nicht vor Unwettern oder Einbrüchen. Sondern davor, dass uns etwas TRIGGERN könnte.

Doch was heißt das überhaupt? 🧵
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🔄 #SharingIsCaring
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Der Coach erreicht mit seinen Gesundheits-Ratschlägen online Hunderttausende Menschen. Eine Expertin sagt: Seine Heilversprechen sind gesetzlich verboten.
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„Ich glaube an keinen Gott, der seinen Sohn ans Kreuz nageln lässt.“

– Mein Vater, 1998.
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🔥Wie würde sich die Welt verändern, wenn jedes Mal, nachdem eine Person einen Org*smus hatte, sie komplett durchsichtig und nach 24 Stunden langsam wieder wie vorher aussehen würde?
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Wenn Menschen plötzlich jede unangenehme Situation „traumatisch“ nennen, kann sich das für tatsächlich Betroffene weird anfühlen. Dabei sind sie nicht das Problem. Und das ist das Thema meines Newsletters👇

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Niemand ist normal. Jeder Mensch erlebt Momente, in denen er merkt: Ich gehöre hier nicht dazu. Hier würdigen wir das Anderssein. Und manchmal verfluchen wir es.
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Diese könne lebensbedrohlich gewesen sein, müsse aber nicht.