Straßenverlauf
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Lea L. Fink Doktorandin der Philosophie und historische Stadtführerin ✒️ Wien ✒️ Berlin ✒️ Brandenburg
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Da nun einige dazu gekommen sind, stelle ich das Straßenverlauf-Projekt nochmal vor:

Straßenverlauf beschäftigt sich mit alltäglichen Orten hauptsächlich in Berlin und versucht, die Spuren von historischen Prozessen, Ereignissen und Strukturen lesbar zu machen.
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Das impressionistische Gemälde von Lesser Ury von 1922 zeigt den Hochbahnhof Bülowstraße rechts dunkel in der Nacht. Links davor Autos mit Scheinwerfern auf der verregneten Straße. Nachweis von wiki commons folgt.
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Danke für den Zuspruch! Ich probiere das mal aus. Bisher habe ich die Threads nach und nach gepostet, da es so interaktiver ist (manchmal wird noch mit passenden Bildern o.ä. geantwortet, die ich einbaue) und ich das Gefühl habe, das mehr Menschen es wahrnehmen, wenn noch weitere Beiträge folgen.
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Ab 1945 portraitierte die Fotojournalistin die Ruinenstadt Berlin, den Wiederaufbau und das Kulturleben. Sie zog in die Wilmersdorfer Künstlerkolonie Breitenbachplatz.
Ihre Entschädigung als Verfolgte wurde vom West-Berliner Senat abgelehnt. Bis zu ihrem Tod widmete sie sich der Theaterfotografie.
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»Berlin lebt auf!«
Die Fotojournalistin
Eva Kemlein (1909-2004)
Kemlein,Urberlinerin 1909 als Tochter des jüdischen Kaufmanns Albert Graupe &seiner Frau Gertrud in Charlottenburg geboren, sieht sich nicht als Fotokünstlerin, sondern als Bildchronistin.
„Berlin lebt auf!“ Die Fotojournalistin Eva Kemlein (1909-2004)
kuratiert von Anna Fischer und Chana Schütz »Berlin lebt auf!« Die Fotojournalistin Eva Kemlein (1909-2004) Die Ausstellung widmet sich dem Lebenswerk der im Alter von 95 Jahren in Berlin verstorbenen...
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Nicht zu vergessen sind, wie auch @wertvollel.bsky.social anmerkt, diejenigen Bauhaus-Studierenden und Mitglieder, die in Konzentrationslagern ermordet wurden. Eine von ihnen war die Wiener Künstlerin Friedl Dicker-Brandeis.
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Die Künstlerin Friedl Dicker-Brandeis (30. Juli 1898 - 9. Oktober 1944), die 1923 nach dem Bauhaus-Studium nach Berlin gezogen war, emigrierte 1936 über Wien nach Prag. Nach der Deportation nach Theresienstadt 1942 organisierte sie dort Zeichenkurse für Kinder.
1944 wurde sie in Auschwitz ermordet.
Gemälde zeigt eine Frau in rotem Kleid an einem Tisch sitzend, den Kopf auf den Arm gestützt. Nachweise von wiki commons folgen.
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1942 wurde ihre Mutter deportiert. Sie tauchte mit ihrem Lebensgefährten Werner Stein unter. Häufig mussten sie ihr Versteck wechseln, dennoch gelang es ihnen Flugblätter herzustellen. 1945 erlebten sie die Befreiung in ihrem Schöneberger Kellerversteck. 🧵
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1935 erhielt sie ein Berufsverbot. 1937 wurde sie aus Griechenland ausgewiesen und kehrte nach Berlin zurück. Herbert Kemlein verließ sie aufgrund des Drucks gegen sog. "Mischehen".
Mit Gelegenheitsberufen versuchte sich Eva Kemlein zu finanzieren, außerdem musste sie Zwangsarbeit leisten.
Berliner Gedenktafel am ehemaligen Wohnort von Eva Kemlein. Nachweis von wiki commons folgt.
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Eva Ernestine Graupe besuchte die Fürstin-Bismarck-Schule, in den 1920er Jahren machte sie eine Ausbildung zur Medizinisch-Technischen-Assistentin an der Letteschule und erlernte in diesem Rahmen die Fotografie.
1933 heiratete sie Herbert Kemlein und ging ins griechische Exil. 🧵
Weitere Fotografie des Abrisses des Stadtschlosses, 11.10.1950. Vor einer Ruine steht eine Statue, davor Arbeiter. Nachweis von wiki commons folgt.
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Die KPD hatte in Dessau 1932 gegen die Schließung gestimmt, die SPD hatte sich enthalten.
Der Leiter Mies van der Rohe versuchte bis 1938 das Bauhaus dem Nationalsozialismus anzubiedern. Ca. 1/4 der Bauhausmitglieder mussten emigrieren, wenige leisteten Widerstand. Andere machten Karriere im NS.
Berliner Gedenktafel, Bauhaus Berlin, in Berlin-Lankwitz mit der Aufschrift: "In einem früher hier stehenden Gebäude befand sie 1932 bis 1933 das Bauhaus Berlin. Gegründet 1919 von Walter Gropius in Weimar, weitergeführt als Hochschule für Gestaltung in Dessau, war das Bauhaus seit den zwanziger Jahren international wegweisend für Formgestaltung und Architektur. Zuletzt von Ludwig Mies van der Rohe geleitet, wurde es auf Druck der Nationalsozialisten 1932 aus Dessau vertrieben und 1933 in Steglitz geschlossen."
Nachweis von wiki commons folgt.
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Am 11. Oktober 1932 berichtete das Berliner Tageblatt über den Umzug des Bauhaus nach Berlin.
Nach der Gemeindewahl in Dessau 1931 setzte die NSDAP 1932 die Schließung des staatlichen Bauhauses durch. Die private Einrichtung wurde 1933 zur Auflösung gezwungen.
Schlagzeile mit dem Titel "Das neue Bauhaus in Berlin. Die frühere Telephonfabrik in Steglitz gemietet."
Nachweis von wiki commons folgt.
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Am 11. Oktober 1950 dokumentierte Eva Kemlein, die im Nationalsozialismus antisemitisch verfolgt worden war und Widerstand geleistet hatte, den Abriss des Berliner Schlosses.

Mehr zu ihrer Biografie folgt 🧵⤵️
Fotografie aus Vogelperspektive zeigt den  Abriss des Berliner Schlosses am 11.10.1950. Aus Vogelperspektive Blick hinunter auf zerstörte Gebäude. Nachweis von wiki commons folgt.
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Vgl. Vorwort des Herausgebers, in: Carmella Flöck: ... und träumte, ich wäre frei. Eine Tirolerin im Frauenkonzenzrationslager Ravensbrück. Erinnerungen an Widerstand und Haft 1938-1945, hg. v. F. Stepanek, Innsbruck 2012, S.10f.

Bild
Carmella Flöck, 1920er.
commons.wikimedia.org/wiki/File:Ca...
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Aus der Haft in Innsbruck wurde Carmella Flöck 1943 ins Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Sie überlebte, kehrte nach der Befreiung nach Innsbruck zurück und arbeitete beim Bund der Opfer nationalsozialistischer Unterdrückung in Tirol. 🧵🕰🧵
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Die österreichische Widerstandskämpferin und Überlebende des Konzentrationslagers Ravensbrück Carmella Flöck berichtete über die Rückkehr der Befreiten nach Wien:

"Am 20. Juli [1945] erwartete man uns in Wien um acht Uhr abends bei der Votivkirche. [...]". 🧵
Carmella Flöck in den 1920er Jahren. Fotografie zeigt sie mit kurzen hellen Haaren im dunklen Kleid mit hellem Kragen vor einem Baum sitzend. Nachweis von wiki commons folgt.
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Vgl.
www.stolpersteine-berlin.de/de/joachim-f...

Bildnachweis
Hans Rewald: Portrait der Elisabeth Bergner, 1929.
commons.wikimedia.org/wiki/File:Ha...
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Der blaue Schal (The Blue Scarf) by Hans Rewald (German) - Watercolor / 1931 #womeninart #watercolor #art #artwork #painting #fashion #1930s #GermanArtist #JewishArtist #HolocaustVictim #HansRewald #Rewald #NeverForget #portraitofawoman #womensart #portraitofalady #bskyart #artoftheday #artbsky
German Jewish caricaturist, painter, and lithographer Hans Rewald was quite successful in the 1920s into the 1930s within the film and entertainment industry of Germany. Born in Berlin on October 1, 1886, little documentation remains for Rewald because after the May 1939 census, he is next documented as deported with 1,159 people by Nazi train from Grunewald on March 17, 1942 to Theresienstadt in the Czech Republic. Then, on October 10, 1944, he was transported with 1,545 other people to Auschwitz, Poland where he was murdered by the Nazis.

Rewald created many depictions of famous German film stars as well as numerous illustrations and posters for German movies; however, the identity of the young stylish woman in this watercolor work remains unidentified. 

She is the central focus, occupying most of the canvas. Her fair, almost pale complexion, light colored eyes, reddish-pink unsmiling lips, and lightly rouge cheeks all draw our attention within the dark purple setting. Her beauty is framed by her dark hair styled under a close-fitting modern cap and a stylish black coat with a large, dark fur collar, and, most importantly, a long, bright cerulean blue scarf draped around her neck. A partially visible gold-framed gray-ish picture depicting flowers hangs on the wall over her left shoulder (to our right). 

Rewald's portrait evokes a sense of quiet elegance and perhaps a hint of melancholy due to the color palette and the woman's expression. It's a snapshot into the pre-Nazi world of German society in 1931 -- not only of artistic freedoms, but also style and identity expression through a fashionable feminine silhouette.
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Am 10. Oktober 1942 wurde Carmella Flöck von der Gestapo verhaftet, da sie sich im Widerstand u.a. als Kurierin betätigt hatte.
Zuvor hatte sie als Sekretärin des Landesverbandes der katholischen Arbeitervereine Tirols, nach deren Auflösung im Nationalsozialismus für einen Architekten gearbeitet. 🧵🕰
Carmella Flöck in den 1920er Jahren, Fotograf unbekannt, Scan erstellt durch Friedrich Stepanek. Die junge Frau mit hellen Haaren trägt ein dunkles Kleid mit hellem Kragen. Sie sitzt vor einem Baum. Nachweis von wiki commons folgt.
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Am 10. Oktober 1944 wurde der Berliner Karikaturist, Maler und Grafiker Hans Rewald von Theresienstadt nach Auschwitz weitertransportiert, wo er ermordet wurde. Ende der 1930er Jahre hatte er in der Joachim-Friedrich-Straße 20 gewohnt. 🧵🕰🧵
Hans Rewald: Portrait der Elisabeth Bergner, 1929. Aus der Kunst- und Literaturzeitschrift "Jugend", Ausgabe Nr. 20/1929. Skizzenhafte Zeichnung von Bergner, die ihren Kopf schräg auf die Schulter stützt. Rechts unten steht H • R, unten Elisabeth Bergner. Nachweis von wiki commons folgt.
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Vom Altersheim in der Seegasse 16 in Wien-Alsergrund aus wurde Elise Richter am 9. Oktober 1942 gemeinsam mit ihrer Schwester Helene in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Helene Richter starb wenige Wochen später, Elise Richter 1943 mit 78 Jahren. 🧵🕰🧵
Das Bild zeigt ein Denkmal für die Sprachwissenschafterin Elise Richter (1865–1943) im Arkadenhof der Universität Wien, gestaltet von Catrin Bolt (2016). Auf einer Säule ist hinter Glas eine lebensgroße Fotografie von Elise Richter mit Hut und Krawatte sitzend angebracht. Nachweis von wiki commons folgt.
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Friedrich Torberg: Die Erben der Tante Jolesch, dtv 1981, S. 168.

Vgl. friedrich-torberg.zurerinnerung.at
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"Sie alle hat es gegeben und es gibt sie alle nicht mehr, weder sie noch die Gefilde und Kulissen, in denen sie sich bewegten, nicht die Kaffeehäuser und Redaktionen, nicht die Familientische und Sommerfrischen, nichts."

Friedrich Torberg: Die Tante Jolesch, 1977, S. 12. 🧵
Fotografie von der dtv Ausgabe von Friedrich Torbergs Tante Jolesch
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"I don't think I'd be a good subject for biography," she once commented, "not enough 'action'! You would say all there is to say in a few sentences - she spent her life with children!"

Anna Freud (3. Dezember 1895 - 9. Oktober 1982)
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Queer Encounters with psychoanalytic history at the Freud Museum - 31st Jan, 2025

‘Conservative social attitudes about lesbian relationships meant that Anna Freud and Dorothy Burlingham’s close relationship/cohabitation were topics that potentially threatened Freud’s legacy...’

bit.ly/49Ezg0k
Queer Encounters with psychoanalytic history at the Freud Museum – the relationship between Anna Freud and Dorothy Burlingham (In-House Tour) - Freud Museum London
In the 1970s and ‘80s, when the Freud Museum archive was being established, conservative social attitudes about lesbian relationships meant that Anna
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Vom Altersheim in der Seegasse 16 in Wien-Alsergrund aus wurde Elise Richter am 9. Oktober 1942 gemeinsam mit ihrer Schwester Helene in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Helene Richter starb wenige Wochen später, Elise Richter 1943 mit 78 Jahren. 🧵🕰🧵
Das Bild zeigt ein Denkmal für die Sprachwissenschafterin Elise Richter (1865–1943) im Arkadenhof der Universität Wien, gestaltet von Catrin Bolt (2016). Auf einer Säule ist hinter Glas eine lebensgroße Fotografie von Elise Richter mit Hut und Krawatte sitzend angebracht. Nachweis von wiki commons folgt.