ErzaehlerMartin
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"Just when you think you know the answers, I change the questions" (Hanns Dieter Hüsch)
Wenn es um konkrete Meinungsäußerungen geht, die Ratschläge beinhalten: Ja, ich würde schätzen, ihr Kommentar zum Jahrestag der deutsch-israelischen Beziehung oder ihr Link zu dem Genozid-Essay von Omer Bartov haben Wunden hinterlassen. Vor genau dem Hintergrund, zu dem ich hier geschrieben habe.
December 8, 2025 at 8:35 AM
Ich möchte die konkrete handwerkliche Arbeit von Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrem Namen für ein schwieriges Thema ein- und dafür unter Feuer stehen, hier nicht bewerten. Eine Journalistin ist ja auch nicht Deutschland (wobei der Arbeitgeber das dt. Selbstverständnis natürlich sehr verkörpert)
December 8, 2025 at 8:27 AM
Das alles ist eine feine Linie, aber ich glaube, dieses Problem ist ein wesentlicher Teil der Erklärung, dass sich hier zwei Seiten nicht verstehen.
December 8, 2025 at 6:13 AM
Wenn die völlig berechtigte Forderung, dass Israel moralisch zu handeln hat, bewusst oder unbewusst ins Existenzielle überhöht wird, dann wird sie im Umkehrschluss zum Einfallstor für Delegetimierung und existenzielles Infragestellen. Genau das, was Israel passiert und anderen Ländern nicht.
December 8, 2025 at 6:10 AM
Nochmal, was ich schon mal geschrieben habe: Auch viele Freunde Israels verstehen nicht, wie vieles, was wir als gut gemeinte, ja lebensnotwendige Tipps an das Land betrachten, völlig anders ankommen und eirken kann. Als etwas Übergriffiges, Gefährliches, in gewisser Weise existenziell Bedrohliches.
December 8, 2025 at 5:58 AM
Keine dieser beiden Seiten liegt grundfalsch. Das, worum es am Ende immer geht, ist Abwägung und ob sie gelingt. Es geht nicht um Pro-Israel vs. Anti-Israel. Es geht darum: Welchem Pro-Israel-Verständnis neigt man zu? Und schafft man es trotzdem, fair zum anderen zu sein?
December 8, 2025 at 5:39 AM
Die anderen sagen: Irrtum. Die Erfahrung lehrt: Am Ende ist auf die Freunde kein Verlass. Die verstehen Israel nicht, verstehen ihren eigenen Bias nicht, verstehen Israels Feinde und deren Entschlossenheit nicht. Die können nicht fair urteilen - und am Ende kann Israel sich nur selbst helfen.
December 8, 2025 at 5:39 AM
Die eine Seite betont Israels Pflicht zu moralischer Integrität und gerechtem Handeln. Für den eigenen, inneren Zusammenhalt und für den Erhalt des guten Willens seiner Freunde. Denn nur der sichere die Existenz der Gemeinschaft und dass sie nicht allein unter Feinden ist.
December 8, 2025 at 5:39 AM
Es gibt hier zwei sehr unterschiedliche Blickwinkel auf Israel, wie es zu sein hat und was die entscheidende Lehre aus der historischen jüdischen Erfahrung der weltweiten Diskriminierung, Verfolgung und Vernichtung ist. Zwei Blickwinkel, die alle großen innerisraelischen Konflikte prägen.
December 8, 2025 at 5:39 AM
In der ganzen Debatte und dem gegenseitigen Unverständnis spiegelt sich für mich die große Kluft innerhalb der israelischen und internstionalen jüdischen Community, über die ich hier in diesem Vortrag von Haviv Rettig Gur viel gelernt habe (Thread)
Rettig zitiert einen realen Dialog eines liberalen US-Juden und eines israelischen Likud-Politikers. Der US-Jude ermahnt den Israeli, dass die Legitimität und Existenzgrundlage Israels untrennbar mit einem hohen moralischen Anspruch verbunden sei, der Israeli antwortet darauf: "Fuck you!"
December 8, 2025 at 5:39 AM
In der Diskussion - dem redlichen Teil davon - sagen die einen: VdT steht für unabdinglichrn kritischen Journalismus (und das können ihre Kritiker wohl nicht aushalten). Die anderen sagen: Ihre Israelsicht überschreitet Grenzen. Der Clou für mich ist: Beide haben auf ihre Weise Recht.
December 8, 2025 at 5:33 AM
Ich glaube dir das und meine dich nicht persönlich, nicht falsch verstehen. Aus dem FAZ-Text aber z.B. finde ich es schwierig, nicht die Botschaft zu lesen: Sachliche Kritik, ja bitte, aber konkret habt ihr mit allem Unrecht und seid entweder doof oder gefährlich. Mein ehrliches Gefühl.
December 7, 2025 at 8:09 PM
Ein Problem, das vermutlich deshalb nicht größer auf der Tagesordnung ist, weil in diesem Boot recht viele sitzen.
December 7, 2025 at 6:49 AM
Hier gibt es Leute, die gern einen fairen Diskurs über ihren fundamentalen Dissens zu dieser Preiskür und einer journalistischen Linie hätten, die sie für sich selbst umgekehrt auch als ungerecht, verletzend und gefährlich empfinden. Und sie bekommen grad viel pauschales Abwehrverhalten zur Antwort.
December 6, 2025 at 8:46 PM
Und dieser Satz bringt auf den Punkt, was mich auf Seiten der Verteidiger vdTs grad stört: Ich sehe, dass ein Teil der Kritiker den Bogen überspannt. Aber ich habe auch den Eindruck, dass die Gegenseite den Blick stark auf den "Bad-Faith"-Anteil verengt und darüber alles in die Schublade steckt.
December 6, 2025 at 8:46 PM
Ich tue mich schwer damit, in einem Satz wie "Die Kampagne gegen sie ist Teil von Bestrebungen, kritische Berichterstattung über den Nahostkonflikt zu diskreditieren" diese Differenzierung zu erkennen.
December 5, 2025 at 3:33 PM
Hätte er geschrieben, dass das ein Teil der Wahrheit ist: alles gut. So umfassend, wie er es formuliert, pauschalisiert er und delegitimiert dadurch sachliche Kritik - was er der Gegenseite umgekehrt vorwirft und als Kern der Sache hinstellt. Das finde ich argumentativ nicht redlich.
December 5, 2025 at 10:11 AM
Dem Text finde ich schwach. Es ist billig, bei Kritik an Berichterstattung zu unterstellen, das könne nur das Ziel haben, kritische Berichterstattung per se zu diskreditieren. Und wie er Schapiras Argumentation von wegen "Vorgeschichte" auffasst, dreht ihr das Wort im Mund um.
December 5, 2025 at 8:46 AM
Der erste interessante Tychy-Einblick, der mir unterkommt.
December 5, 2025 at 8:04 AM
(Sorry fürs Ausufern, aber es hat genagt)
December 4, 2025 at 7:19 AM
der nicht durch Detaildiskussionen überbrückbar ist. Da geht es um eine komplette Entfremdung. Und diese Preiskür, dieser idealisierende Ritterschlag von der Tanns durch zahlreiche Schwergewichte des TV-Journnalismus unterstreicht für die Minderheit grad schmerzhaft, wie tief die Entfremdung ist.
December 4, 2025 at 7:12 AM
Ergänzung nach drüber Schlafen: Ich hab ehrlich das Gefühl, dass die Härte der Kritik an von der Tann und das Unverständnis darüber ein exakter Spiegel der viel größeren Sache ist, im die es geht: um einen fundamentalen Graben zwischen Minderheit und Mehrheitsgesellschaft bei diesem Thema,
December 4, 2025 at 7:12 AM
Piloten, nicht Polospieler.
December 3, 2025 at 11:49 PM