Felix Bohr
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Historiker | Journalist beim @spiegel.de | Aktuelles Buch »Vor dem Untergang« bei @suhrkamp.de | Co-Posterin: labohr
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»Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt.«

Willy Brandt,
gestorben am 8. Oktober 1992
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Gemeinsam mit den Kindern, darunter ihr Sohn Tomáš, wird Weber kurz nach der Ankunft am 6. Oktober 1944 ermordet. Ihren ersten Sohn Hanuš konnte sie bereits 1939 nach England schicken. Im Jahr zuvor hatte sie zu den Judenverfolgungen geschrieben: „Hass braucht keine Logik!“ 2/2
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Ilse Weber, jüdisch-tschechische Autorin deutscher Sprache, schreibt Kindermärchen, 1942 wird sie von den deutschen Besatzern in Prag verhaftet, im KZ Theresienstadt leitet sie die Kinderkrankenstube. Als die Kinder nach Auschwitz deportiert werden, begleitet Weber sie. 1/2
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Der Tod des Ingenieurs knapp zwei Monate nach dem Mauerbau löst in West-Berlin Empörung aus. Rund 2500 Demonstrierende versammeln sich am 7. Oktober zu einer Trauerfeier am Spreeufer. Später wird ein Gedenkstein für den damals noch „Unbekannten Flüchtling“ errichtet. 2/2
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Am 5. Oktober 1961 abends gerät Udo Düllick, 25, Reichsbahn-Ingenieur, bei einer Betriebsfeier zum Jahrestag der DDR-Gründung in Streit mit seinem Chef. Dann beschließt er, durch die Spree zu fliehen. Er ist ein guter Schwimmer. DDR-Grenzer schießen auf ihn. Düllick ertrinkt. 1/2
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In der Nacht zum 2. Oktober 1943 wollen die deutschen Besatzer die dänischen Juden deportieren. Doch der Großteil der Verfolgten wurde gewarnt. Dänische Fischer bringen 7742 von ihnen mit Booten ins sichere Schweden – Børge Laursen und Jacob Andersen machen 10 Überfahrten.
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Am 30. September 1936 wird im Römerpark in Köln Süd der achtjährige Hans Abraham Ochs von einer Gruppe Hitlerjungen angepöbelt und zusammengeschlagen. Wenig später erliegt er im Israelitischen Krankenhaus den Verletzungen. Bis heute bleibt das Verbrechen ungesühnt.
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"Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer, Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten."

Elie Wiesel,
geboren am 30. September 1928.
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In Weißensee

Es tickt die Uhr. Dein Grab hat Zeit,
drei Meter lang, ein Meter breit.
Du siehst noch drei, vier fremde Städte,
du siehst noch eine nackte Grete,
noch zwanzig–, dreißigmal den Schnee –

Und dann: Feld P – in Weißensee –
in Weißensee.

Kurt Tucholsky
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„Indem ihr alles macht, was machbar ist, macht ihr am Ende die Welt kaputt.“

Georg Stefan Troller,
gestorben heute, am 27. September 2025, in Paris.
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Die Stare gehen auf die Reise.
Altweibersommer weht im Wind.
Das ist ein Abschied laut und leise.
Die Karussells drehn sich im Kreise.
Und was vorüber schien, beginnt.

Erich Kästner, Der September
Berlin Kombibad Gropiusstadt im Spätsommerlicht
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und mit keinem über neue Zeiten.
Ich habe nicht über mich nachgedacht.
Ich habe keine Zeile geschrieben.
Ich habe keinen Stein ins Rollen gebracht.

Thomas Brasch

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Der schöne 27. September

Ich habe keine Zeitung gelesen.
Ich habe keiner Frau nachgesehn.
Ich habe den Briefkasten nicht geöffnet.
Ich habe keinem einen Guten Tag gewünscht.
Ich habe nicht in den Spiegel gesehn.
Ich habe mit keinem über alte Zeiten gesprochen

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Walter Benjamin, verfolgt von den Nationalsozialisten, versucht 1940 die Flucht über die spanisch-französische Grenze. Die spanische Grenzpolizei verweigert ihm die Einreise. Ihm droht die Abschiebung nach Frankreich. In der Nacht des 26. September nimmt er sich das Leben.
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„Wir waren achtzehn Jahre alt und begannen die Welt und das Dasein zu lieben … Die erste Granate, die einschlug, traf in unser Herz“

Erich Maria Remarque überlebt den ersten Weltkrieg schwer verletzt. 1929 erscheint „Im Westen nichts Neues“. 
Am 25.9.1970 stirbt er in Locarno.
Erich Remarque mit Hund, schwarz weiß Bild.
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Ich komme aus Trier, deshalb waren die Römer früh Teil meiner Welt. Schon auf meinem Schulweg kam ich täglich an der Porta Nigra vorbei. Ich freu mich deshalb sehr, dass wir ein SPIEGEL Geschichte-Heft zu »Roms Kampf um Germanien« gemacht haben. Jetzt am Kiosk!
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Foto oben: Eduard Hamm 1929

Foto unten: Eduard Hamm 1943 mit seiner Enkelin Christine auf dem Arm

www.gdw-berlin.de/vertiefung/b...
GDW-Berlin: Biografie
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
www.gdw-berlin.de
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Nach 1933 knüpft Hamm Kontakte zum Widerstand, ist 1944 in das Stauffenberg-Attentat eingeweiht. Er soll Teil der späteren Regierung sein. Das Attentat scheitert, Hamm wird verhaftet. In einem Gestapo-Verhör soll er sich am 23. September 1944 aus dem Fenster gestürzt haben. 2/2
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Dr. Eduard Hamm, bayerischer Jurist, liberaler Politiker (DDP), u.a. Reichswirtschaftsminister von 1923-25, kämpft früh gegen die antisemitische Hetze der Nazis, fordert ein härteres politisches Vorgehen gegen Hitler – und schon 1921 ein Verbot des „Völkischen Beobachters“. 1/2
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»Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe.«

Am 22. September 1918 wurde
Hans Scholl geboren.
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Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack, a crack in everything
That's how the light gets in

Leonard Cohen,
geboren am 21. September 1934
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„Menschenrechte haben kein Geschlecht“

Hedwig Dohm,
geboren am 20. September 1831 in Berlin.
Hedwig Dohm
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„Ich brauche Heiterkeit und das Bewußtsein meiner Bevorzugung.“

Thomas Mann, Tagebuch,
20. 9. 1938.
Schwarz weiß Foto von Thomas Mann
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Cato Bontjes van Beek wird von der Nazi-Justiz wegen „Hochverrats“ verurteilt und am 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet. Zuvor schreibt sie ihrer Mutter: »In mir ist eine Liebe zu Euch und zu allen übrigen Menschen. Ich bin völlig frei von Groll oder gar Hass.« 2/2
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Cato Bontjes van Beek, geboren 1920 in eine Künstlerfamilie. In Berlin schließt sie sich dem Widerstand gegen die Nazis an, besorgt Essen und Medikamente für französische Kriegsgefangene und jüdische Verfolgte. Am 20. September 1942 wird sie verhaftet. Sie ist 21 Jahre alt. 1/2