Lennart Busse
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Redakteur @wasbishergeschah zuständig für Geschichtestuff und Literaturfacts / zuständig gegen schnelle Autos und schlechte Romane. Geschichte und Germanistik @UniWien
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Bilder:
1) 5) Wien Museum, Flugblatt auf die Hinrichtung des Jakobiners Franz Hebenstreit von Streitenfeld, 1795.
3) Wien Museum, Carl Schütz, Osterfest im Stephansdom, 1782. 6/6
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2010 „wiederholen“ Historiker:innen den Prozess im Wiener Rathaus und rehabilitieren Hebenstreit. 2012 entfernt dann auch das Kriminalmuseum den Kopf von Hebenstreit aus der Ausstellung. 5/6
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Doch Hebenstreit erzählt betrunken einem Spitzel von seinen revolutionären Träumereien. Das genügt , dass über 50 Gruppenmitglieder verhaftet werden. Schauprozesse führen zu harten Urteilen. Hebenstreit und acht weitere Personen werden hingerichtet. 4/6
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Im Stephansdom legen die Mitglieder Flugblätter aus, die als Gebetszettel getarnt sind. In einem Gedicht beschwört Hebenstreit eine Gesellschaft ohne Armut. Dort soll es kein „albernes Recht der Erbfolge“ geben. Konkrete Pläne für einen Umsturz hat die Gruppe aber nicht. 3/6
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In Österreich werden die Habsburger bis heute als friedliche Herrscher verklärt. Dabei unterdrücken sie demokratische Bestrebungen in ihrem Reich lange brutal. Hebenstreit ist Teil einer solchen Gruppe, die sich für eine demokratische Revolution einsetzt. 2/6
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Wien, 1794: Der Offizier Franz Hebenstreit will Kaiser und Privateigentum abschaffen. Doch nach der französischen Revolution fürchtet Kaiser Franz II. einen Umsturz im eigenen Land – und er hat seine Spitzel überall. Hebenstreits Kopf landet im Wiener Kriminalmuseum. 1/6
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Bilder:
1) ÖNB, „Wünsch dir was!“ in der Wiener Stadthalle, 1970-1971.
3) ÖNB, Scheidl, ORF-Sendung „Wünsch dir was!“, 1971.
4) Stadtarchiv Kiel, Friedrich Magnussen, Holtenauer Straße bei Nacht, 1970 (CC BY-SA 3.0 DE). 6/6
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Das Konzept hat riesigen Erfolg. Bis zu 30 Millionen Menschen schalten ein, wenn am Samstagabend „Wünsch dir was!“ im Fernsehen läuft.
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Am Ende jeder Sendung stimmen die Leute zuhause über den Sieg ab – allerdings immer nur die aus einer Stadt. Der Grund: Die Leute sollen als Abstimmung die Klospülung drücken. Das lokale Wasserwerk ermittelt dann, für welche Kandidatenfamilie das meiste Wasser gespült wurde. 4/6
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Bei der Show „Wünsch dir was!“ treten drei Familien gegeneinander an. Sie müssen zum Beispiel die geheimen Wünsche ihrer Familienmitglieder erraten oder mit Riesenschlangen kuscheln. 3/6
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Auf Live-Streaming-Plattformen kann man heute per Chat laufend kommentieren. Beim Fernsehen fehlt lange die Möglichkeit, die Menschen zuhause einzubinden. 1969 haben ZDF, ORF und Schweizer Fernsehen aber gemeinsam etwas Neues vor. 2/6
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20. Dezember 1969: Die erste deutschsprachige Fernsehshow hat Zuschauer-Voting. Die Menschen rufen aber nicht an. Für die Abstimmung schalten sie Elektrogeräte ein oder drücken die Klospülung.  1/6
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6) Wikimedia, Rustem Adagamov, Varg Vikernes im Gefängnis, 2008 (CC BY-SA 3.0).
7) Flickr, Eric B., Burzum Shirt, 2011 (CC BY-NC-SA 2.0). 11/11
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Bilder:
1) Flickr, Starstruck85, Varg Vikernes, vor 1993 (CC BY-NC-ND 2.0).
2) Store Norske Leksikon, Mayhem, 1988 (CC BY SA 4.0).
4) Wikimedia, Stephen Craven, Flughafen Manchester, 1993 (CC BY-SA 2.0). 10/11
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Weiterführend: Keith Kahn-Harris, „You Are from Israel and That Is Enough to Hate You Forever“. Racism, Globalization, and Play within the Global Extreme Metal Scene. In: Jeremy Wallach, Harris M. Berger, Paul D. Greene (Hg.), Metal Rules the Globe, Durham 2011, 200–224. 9/11
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Auch aus dem Gefängnis veröffentlicht er erfolgreich Musik. Heute distanzieren sich die meisten Black-Metal-Fans vom rechtsextremen Teil der Szene. Es gibt aber weiterhin viele Leute, die Vikernes bewundern – auch in Deutschland und Österreich. 7/11
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Vor Gericht will sich Vikernes auf Selbstverteidigung herausreden. Später gibt er als Motiv aber an, dass er sein Opfer für schwul gehalten hat – und für einen Kommunisten. Der Richter verurteilt ihn zu 21 Jahren Haft. 6/11
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Wenige Monate später ermordet Vikernes den Gitarristen von Mayhem mit 23 Messerstichen. Die Polizei findet in seiner Wohnung außerdem Sprengstoff für den Anschlag auf ein linkes Kulturzentrum. 5/11
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Im April 1993 fliegt er nach England, um dort einen Plattenvertrag für sein Projekt Burzum zu unterschreiben. Der kommt wegen Vikernes politischer Einstellung zwar nicht zustande. Der Labelchef hält sein rassistisches Gerede aber vor allem für den Versuch „böse zu wirken“. 4/11
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Öffentlich meint er: 99 Prozent der Menschheit sollte man vergasen. Den Beginn will er dabei mit Asiat:innen und Schwarzen Menschen machen. 3/11
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Der 20-jährige Vikernes spielt als 20-Jähriger Bass bei der Band Mayhem. Norwegischer Black Metal bekommt damals weltweit viel Aufmerksamkeit – allerdings vor allem wegen Brandstiftung. Vikernes behauptet anonym, dass er mehrere Kirchen angezündet hat. 2/11
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August 1993, Oslo: Der Black-Metal-Musiker Kristian Vikernes ermordet seinen Bandkollegen Øystein „Euronymous“ Aarseth. Vikernes fällt seit Jahren mit rassistischen Ansagen und Gewaltfantasien auf. Viele in der Szene halten das aber nur für den Versuch, zu provozieren. 1/11
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5) Wikimedia, Associated Press, Billie Jean King beim Battle of the Sexes, 1973.
6) Flickr, Billie Jean King und Bobby Riggs beim Interview, 1973. 8/8
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Bilder:
1) Wikimedia, Pressefotos zum Battle of the Sexes, 1973.
2) Wikimedia, All-Pro Reels, US-Open, 2022 (CC BY-SA 2.0).
3) Flickr, Mitchell Weinstock, Billie Jean King, 1978 (CC BY-ND 2.0). 7/8