Maia George
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Dr. phil | Workshopleiterin für Graduierten- und Forschungsinstitutionen | akademische Gründerin | Ich poste über #Wissenschaft #LauteWissenschaft #wisskomm, Politische Philosophie, & mein politisches Engagement (Grüne 🌻, Demokratieförderung, Diversität)
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maiageorge.bsky.social
Die Frage, die ich mir jetzt täglich stelle:
Alt-Text: Comic-Zeichnung von „Peanuts“: Charlie Brown geht mit gesenktem Blick und einem Baseballschläger über die Schulter. Über ihm steht in einer Sprechblase: „How can we lose when we’re so sincere?!“
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Ich sehe das nicht anders, wenn es um die psychologische Deutung geht. Trotzdem gibt es Situationen, in denen Menschen geshamed werden, wenn sie etwas tun, das sie als outsider outet. Und es gibt Strukturen in der Sprache, die allgemein und spezifisch ausschließen. Alles gleichzeitig wahr.
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Schade, wenn meine Gedanken dazu so rüber kommen, als würde es darauf hinauslaufen.
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Ich sage das alles eher aus der Position heraus, wie Sprache strukturell Andersdenken zur Peripherie schiebt. Es geht mir hier nicht um eine psychologische Deutung. Levinas und Derrida beschreiben diese Dinge sehr gut. Hat nicht unbedingt mit dem meme zu tun.
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Aber vielleicht reden wir drüber im November? Lol

Und ich denke, wir reden gerade aneinander vorbei.
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Wie deutest du die Code Dechiffrierung, die zb Erstakademiker*innen machen müssen, wenn sie lernen müssen, sich in bürgerlich-akademischen Milieus zu bewegen? Denkst du, die Scham, die sie bei Instanzen des als Outsider-Auffallens spüren, nur von ihnen kommt? Also, dass es keine soziale layer hat?
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Ich war in diesen Bereichen in der Forschung. Hab mich genau mit solchen Sachen beschäftigt.

Hintergründe habe ich hier erklärt. Ich finde es wichtiger zu erklären als die nützlichen Worte der tieferen Beschäftigung los zu werden. Oder was meinst du?

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Es haben sich aus diesem Post ein paar interessante Missverständnisse ergeben und ich möchte daher einen 🧵 schreiben, in denen ich ein bisschen über die Sprachphilosophie hinter meinen Gedanken erzähle.

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Etwas, das mich an Ironie und Sarkasmus stört, ist der Habitus darin:

Sie erzeugen eine In- und eine Outgroup, je nachdem, wer den selbstverständlich klingenden Kontext kennt, um Ironie oder Sarkasmus überhaupt vom Ernstgemeinten unterscheiden zu können.
Reposted by Maia George
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Please share this list of reliable sources about the protests in Georgia, where the majority of the population fights the brutal oppression by the government of "Russian Dream" - a party that follows the Russian playbook and uses the Russian threat to maintain authoritarian power.

#GeorgiaProtests
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Ja, es gibt natürlich einen Pluralismus an Ansätzen und Erklärungsversuchen und nicht alle haben poststrukturalistisch oder strukturalistisch gearbeitet.

Wobei der performative Widerspruch in einem Post über Bedeutungssabotage eher als case in point dienen kann als als etwas anderes 😉
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PS: Wer sich für diese Art der Philosophie interessiert: diese Philosophie ist die, die man oft Strukturalismus oder Poststrukturalismus nennt (die Überschneidung ist nicht 1:1 aber die Nuancen zu erklären würde zu weit führen).
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Danke, das freut mich zu lesen ☺️
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Viele denken, die Lösung ist, wir müssen jede Kommunikation von vorne ran richtig gestalten. Aber bei diesem Verständnis von Sprache ist das unmöglich. Es gibt immer nur den nächsten und den nächsten. Endlos.

Diese Sisyphos-Arbeit ist letztendlich ein Bekenntnis zueinander.

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maiageorge.bsky.social
Was ich an dieser Stelle dennoch gerne mache, und deswegen ist Levinas mein Philosoph: die Konsequenz, die wir daraus ziehen ist, dass, obwohl wir so grundlegend scheitern, wir es immer wieder versuchen. Wir geben einander niemals auf. Wir versuchen stets einander gerecht zu werden.

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Im zitierten Post oben fragten viele: Was tun wir dann? Ich habe praktische Antworten geliefert, die eigentlich nicht möglich sind, wenn man diese Sprachphilosophie ernst nimmt.

Sabotage, Bedeutungsverschiebung, der freudian slip, Ausschluss, unintended consequences sind Sprache intrinsisch.

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... habe ich letztendlich das Gegenteil erreicht, von dem, was ich wollte. Das Spiel unter Gleichen, friends, sabotiert sich selbst, wenn sie die Möglichkeit ignoriert, der andere könnte anders sein als angenommen. Ich habe für seinen*ihren Ausschluss gesorgt.

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... muss ich davon ausgehen, dass mein Gegenüber eingeweiht ist. Zugehörigkeit. Dies ist aber eine Annahme, die für das Spiel notwendig ist. Mein Gegenüber kann diese Annahme auch nicht verraten, weil das Spiel dadurch kaputt geht.

Wenn die Annahme aber falsch ist...

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Gehen wir auf Derrida zurück: Was ist der Keim der Bedeutungssabotage in der Ironie?

Bei Ironie bin ich verspielt, es macht Spaß. Und ich markiere meine Zugehörigkeit, weil indem ich das Gegenteil sage, von dem, was ich meine, aber trotzdem verstanden werden möchte...

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maiageorge.bsky.social
Ich habe mich im Ironie- und Sarkasmus-Post genau daran bedient (zugegebenermaßen ohne es zu sagen, weil... Kontext ist immer unendlich 😅).

Die Idee war also zu zeigen, dass Ausschluss etwas ist, das bereits im kleinsten existiert. In unserer Alltagssprache. Strukturell.

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maiageorge.bsky.social
Dies klingt alles recht abstrakt, ist es auch, aber die Feministische, Postkoloniale usw. Theorien haben diese Ideen als Grundlage ihrer Forschung genommen, um die Hartnäckigkeit, die Konsequenz und die Komplexität von Ausschluss zu erklären.

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Manche andere Denker haben das ähnlich gesehen, aber diese unerwarteten Verschiebungen / Sabotagen anders gedeutet oder benannt. Lacan z. B. brachte Freud ins Spiel und identifizierte darin stets den Ausdruck des Unbewussten.

Immer außerhalb des Intendierten, aber dennoch präsent.

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Hierbei ist Kontext immer ein entscheidender Faktor. Derrida war der Meinung, dass jede Bedeutung ihre eigene Destabilisierung in sich trägt, weil nur eine gewisse Kontexterweiterung dafür nötig ist, intendierte Botschaften zu sabotieren.

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Eine berühmte Persönlichkeit, die darüber philosophiert hat, war Derrida. Der Begriff der différance beschreibt die endlose und von uns unkontrollierte Verschiebung von Bedeutung.

Zu den unkontrollierten Effekten gehören dann u. A. Phänomene der sprachlichen und epistemischen Gewalt.

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Sprache wird eher als organisches Etwas, das einer eigenen, internen Logik und Dynamik folgt, der wir uns nur grob und oberflächlich bedienen können.

Es ergibt Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Keiner von uns kontrolliert dieses Monstrum, da wir alle daran beteiligt sind, es zu gestalten.

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maiageorge.bsky.social
... meiner Macht liegen. Ich bin eigentlich keine Herrin meiner eigenen Worte. Dies geschieht uns allen. Hat nichts mit uns als Agierende zu tun, sondern mit der Natur der Sprache.

In diesem Kontext wird Sprache nicht als bloßes Instrument der Wiedergabe von klaren Sachverhalten verstanden.

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Dies ist eine natürliche Konsequenz der Festlegung, die in Kommunikation stattfinden muss. Ich wähle eine Sprache, bestimmte Begriffe, bestimmte Bedeutungen und verzichte auf andere. All diese Kombinationen haben eine Wirkung, die Effekte und Implikationen haben, die irgendwann außerhalb...

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maiageorge.bsky.social
Es gibt hierzu eine Forschungsecke, die sich damit beschäftigt, Diskriminierung und andere ähnliche Erfahrungen auf sehr kleine Phänomene zuruckzuverfolgen. Diese arbeitet sehr stark mit Sprachphilosophie. Die Idee ist, dass Ausschluss im Keim bereits in jeder Kommunikation vorhanden ist.

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