Pengoblin
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Literatur und Musik sind Grundnahrungsmittel. Im Kopf stets einen Waldpfad, im Herzen eine Katzenklappe. Sprache ist mein Lieblingsspielplatz.
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Dorfmorgen. Die Dämmerung gähnt einen grauen Tag hervor und schickt die erste Minute und das erste Tun auf den Weg. Zwei Küchenfenster strahlen einander nachbarlich grüßend an. Die Stubenfenster sind dunkle Langschläfer. Der Nussbaum streckt tastend einen ersten unruhigen Zweig aus dem Nachtbild.
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... danke für den Hinweis, wurde letzte Woche schon vorbestellt. 😊
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Beim Puzzeln fiel mir dann ein, wieder mal Walter Moers lesen zu wollen.
Zwei grüngraue Puzzleteilchen, aussehend wie zwei der von Moers gezeichneten Figuren, einander zugewandt wie im Dialog befindliche Tierchen
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Stadtmittag. Sich hämisch im leichten Wind kräuselnd straft nasskühle Luft die in der Wetter-App gezeigte Sonne. Auch die Kastanienblätter kräuseln sich, bereiten sich auf ihre einzige kurze Fallfreiheit vor. Vogelsilhouetten gleiten unter grauweißem Nichts entlang. Eine Parkbank beklagt ihr Allein.
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"Schatz, wo ist denn das Nudelsieb?"
"Na auf dem Herd, direkt neben den Pantoffeln, wo es hingehört."

Das Geheimnis ist: immer souverän wirken.
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Stadtmontagmorgen. Der zu früh und zu hastig angebrochene Adventskalender des Nachbarhauses zeigt zwei Küchen und ein Badoberlicht, eine Flurspirale, eine Hoflaterne. Eine dünne Gestalt schleicht, eine dicke Gestalt hastet. Türchen wieder zu, der Stadttag beginnt.
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Ich lege ja die längsten Strecken in dieser Wohnung barfuß auf der Suche nach meinen Puschen zurück.
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Stadtsamstagnachmittag. Die späte Sonne verleugnet scheinheilig den Regensturm vom Vormittag. Schillernde Pfützen treten als Belastungszeugen auf. Ex-Gebüsch wundert sich im Container des Kofferraumservices immer noch, was mit ihm passiert ist, während die Gärtner bereits in der Wanne sitzen.
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Merci!

*fühlt sich gemoint
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diepauline.bsky.social
Andere Wege haben auch schöne Steine.
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Stadtmorgen. Träge wischt der Tag mit einem grauen Wolkenlappen die Reste der Nacht vom Himmel. Der Park schläft heute länger, bevor er die Spielfiguren Spazierender auf den Wiesen unter den Bäumen verstreut. Ich schneide stillehungrig eine halbe Stunde Zeit ab und belege sie mit Schweigen.
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Once upon a time, words began to vanish from the language of children.

Robert MacFarlane / Jackie Morris, The Lost Words (2017)

#buchbeginn
Großformatiger Bildband, weiß, darauf feine Zeichnungen eines Löwenzahns und umherschwirrender Meisen
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Was macht man, wenn einem ein Mond ins Balkonbeet gefallen ist?
Eine Lampe in Monddesign, nachts in einen Balkonblumenkasten gelegt.
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Stadtmittag. Das Rangierfiepen der Straßenkehrmaschine erzählt von der Ordnungsgemäßheit des Menschenlebens, ein Paketfahrer hupt ungeduldig dagegen, muss mit Reifen und Schuhen Sofortiges zu Eiligen bringen. Das Unbedingtjetzt und das Nurgemach sind die zwei Seiten der Münze Irgendwann.
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In unserer von intellektuellen Laubbläsern beherrschten Gegenwart möchte ich dann doch lieber der alte Besen sein, der vielleicht nicht mehr so gut kehrt wie die neuen, aber weiß, wo der Dreck sitzt.
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Kaminabend. Es flackert im Eck, spiegelt sich im Weinglas, das Knacken des Holzes wird ein Teil der altvertrauten Musik. Die Flamme hinter Glas entführt meine Gedanken zuweilen so gut wie ein Buch. Die Welt da draußen existiert für nun nicht mehr, damit das Herz von ihr heilen kann.
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@diemelanie.bsky.social - warst Du nicht auch eine von denen, die auf Neues von Anna von Hausswolff warten? Ende Oktober scheint es soweit zu sein (das Cover ist grausig, aber ich hoffe trotzdem auf Gutes).
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Die Birke ist kein Liebling der Forstwirtschaft, sie ist kein Baum des Lebensgenusses, an dem süße Früchte reifen, sie ist nur im indirekten Sinn ein Baum der Erkenntnis.

S. Memmert-Lunau: Birken - Ein Portrait (2025)

#buchbeginn
Weißes Hardcover-Bändchen auf meinem Schoß, hinter der Beschriftung ist ganz blass die eingeprägte Silhouette einer Birke zu erkennen
pengoblin.bsky.social
Stadtherbstmorgen. Heizungen und Motoren erwachen aus langem Schlummer. Schals werden gesucht und gegen Mittag irgendwo vergessen. Schirme bleiben im Home Office. Übergangsjacken drängeln sich hoffnungsvoll nach vorn. Es regt sich unruhig in den Handschuhflurschubläden.
pengoblin.bsky.social
Moin.

Mein Haus verkaufsfertig bekommen. Das Bilderarchiv meiner verstorbenen Mutter adäquat verorten.
pengoblin.bsky.social
Stadtabend. Das Leben kugelt sich in die Lichtoasen ein, die langen Straßenschatten werden still. Ist diese Stunde ein Ein-, ein Ausatmen? Ein Blaulicht hechelt vorüber, ebbt ab, ist fort. Wer jetzt nicht weiß, wohin sich wenden, findet heute keine helle Insel mehr.
pengoblin.bsky.social
Nimm das Buch, das dir am nächsten ist. Schlage Seite 52 auf und zitiere den fünften Satz.

Katzen sind boshaft, sie zerreißen die Matten, machen Löcher in die shójis und wetzen ihre Klauen an den Säulen der tokonoma.

Lafcadio Hearn, In einem japanischen Garten
pagaianda.bsky.social
Nimm das Buch, das dir am
nächsten ist. Schlage Seite 52 auf und zitiere den fünften Satz.

"Ich glaube, Angela fürchtete sich vor ihm, obwohl er sie bevorzugte."

Dacia Maraini "Stimmen"
mupfmama.bsky.social
Nimm das Buch, das dir am nächsten ist. Schlage Seite 52 auf und zitiere den fünften Satz.

"Betroffene entwickeln eine Überempfindlichkeit der Bronchien, die zu einer ventilartigen Verengung führt, wenn auslösende Reize in die Atemwege gelangen."

S. Heüveldop: Hustenratgeber Pferd.