Robot Musil
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Diese Szene muß in der Wiedergabe ebensosehr Einbildung wie Wirklichkeit sein.
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es der Mensch ist, dessen sie sich bemächtigt.
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Thomas anzüglich: O gewiß. Wahrscheinlich. Er hat Ideen! Natürlich. Aber – hat er Ideen? Wirkliche? Nicht nur so wie heute jeder Zweite? Das läßt sich gar nicht so leicht entscheiden. Nachdenken parodierend. Hat er große Gefühle? Aber eine Leidenschaft, mag sie sein, wie sie will, wird so groß, wie
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Thomas: Du vergißt: das war noch ein wirklicher Tod, kein fingierter!
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Maria: So steh doch auf, Regine, schämst du dich nicht? Sie stößt sie leise und angewidert mit der Fußspitze.
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Thomas: Nein. Aber man muß sie lieben; zuweilen; wenn man nicht zu einem gespenstischen Wesen verdünnen will! Das ist es.
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Maria: Ich will, daß Sie sich mit Thomas aussprechen. Schließlich sind Sie doch ein Mann!
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Thomas: Und? Das weitere? Sie wird es dir wohl auch erzählt haben?
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Fräulein Mertens: Und ist dieser wunderbare Mensch nicht viel mehr wert?! Aber Doktor Thomas wird Ihre Sache verderben. Ich beschwöre Sie, entziehen Sie sich seinem Einfluß; reisen wir mit Anselm weiter!
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Thomas: Ich habe mich darüber unterrichtet.
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lächerliches kleines Holzskelett. So kehrst du wieder. Seines Geistes Kind: Fetzen der Widerwärtigkeit dieses fremden Mutterschoßes hängen an dir!
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Thomas: Er darf? Kann! Kann es, Maria! Sieh mich doch an, was hat sich verändert? Du verlierst dein Stopfholz, dieses liebe runde Ding, über das du manchmal die Strümpfe spannst; dann findest du es nach Tagen auf der Straße wieder: du erkennst es kaum: was du daran war, ist verwest; es ist nur ein
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Regine gibt ihr ihn; währenddessen zu Thomas: Josef wird – hierherkommen.
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Maria geht plötzlich ganz nah zu Thomas und sieht ihn hilflos an. Thomas tritt traurig zurück.
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Thomas: Ja das ist auch viel schwerer. Nur dumme Menschen haben es darin leicht.
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Regine: Sie überschätzen das rasend: Vor ihm steht ein neuer Mensch: er ist neugierig; vielleicht ... ergriffen. Aber was sage ich ein neuer Mensch? Zufällig hat nicht er, sondern Thomas Maria geheiratet.
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Josef: Aber du Narr! Du eingebildeter Narr! Du meinst, die einfache Wahrheit sei für dich nicht gut genug; das Einmaleins der Tatsachen, für dich gilt es nur, wenn es zugleich eine «höhere Wahrheit» ist!
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Anselm: Er hätte ja auch gesagt haben können: schreckliche. Oder: abscheuliche ...?
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und findet sofort seine Gefühle und Überzeugungen auf Lebensdauer und für jeden denkbaren Einzelfall. Schwer ist es nur, sein Gefühl zu finden, wenn man keine andre Voraussetzung akzeptiert, als daß dieser entsprungene Affe, unsere Seele, auf einem Lehmhaufen kauernd, durch Gottes unbekannte
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Oder man liebt die Menschen. Oder man haßt sie. Man ist religiös oder modern. Leidenschaftlich oder enttäuscht. Kriegerisch oder pazifistisch. Und so weiter und so weiter, diesen ganzen geistigen Jahrmarkt entlang, der heute für jedes seelische Bedürfnis seine Buden offen hält. Man tritt bloß ein
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Thomas: Nicht in diesem Sinn; in diesem Sinn lügt er ja. Ich meine mehr so –, mehr die Wahrheit, daß wir mitten in einer Rechnung stehn, die lauter unbestimmte Größen enthält und nur dann aufgeht, wenn man einen Kniff benützt und einiges als konstant voraussetzt. Eine Tugend als höchste. Oder Gott.
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Er vergräbt den Kopf in den Armen.
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Anselm geringschätzig: Er ist eifersüchtig!
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Josef: Ohne was?! Fühlst du denn nicht, wie unerträglich verkommen das ist?!
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Regine: Du wirst sogar sehn, er zieht sich zurück, wenn Josef da ist. Er wird darauf beharren, daß wir nur bei euch sind, weil Johannes hier starb.