Pengoblin
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Pengoblin
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Literatur und Musik sind Grundnahrungsmittel. Im Kopf stets einen Waldpfad, im Herzen eine Katzenklappe. Sprache ist mein Lieblingsspielplatz.
Stadtmorgen. Ein Puzzle leerer Straßen. Sogar hier für nun eine Stille, als müsse die Idee von Geräusch erst wieder neu erfunden werden. Sind meine einsamen Schritte die desjenigen, der heute entscheidet, welche Welt stattfindet und welche als Traumerinnerung verblassend zurückbleibt?
December 8, 2025 at 6:11 AM
Stadtnacht. Regentropfen umfangen Lichterkettenlichter, die auch nur davon träumen, jemandes Sterne zu sein. In Fluren trocknen Schirme und Mützen, Handtaschen bergen leere Maronentüten, Mantelkragen verströmen Duftechos. Die Erinnerung trinkt noch einmal aus dem Stundenglas und legt sich schlafen.
December 7, 2025 at 10:34 PM
Stadtsamstagmittag. Zum Wochenbeginn erfreut getroffene Verabredungen erfreuen durch Vertagungsübereinkünfte ein zweites Mal. Füße werden hochgelegt, der Blick freudig vom Nebelniesel abgekehrt. Draußen kann das Licht ruhig ausgehen, man könnte hier drin durchgenießen bis zum Februar.
December 6, 2025 at 2:11 PM
Daheimabend. Zum flackernden Kaminfeuer singt eine engelsgleiche Stimme zu sanften Beats. Nebenan telefoniert die Geliebte mit einer Freundin. Neben mir ein Glas Wein, ein paar Nüsse, vor mir eine Buchwelt.

Glück ist, in jedem Tag eine neue Definition von Glück zu finden.
December 5, 2025 at 8:16 PM
Share an iconic scene❤️
December 5, 2025 at 7:14 PM
Stadtabend. Durch die Bäume flackern Autoscheinwerfer wie hingeworfene Lichterketten. Hinter Fenstern flackern Traumwelten, unterbrochen von Nachrichten, die zu oft den Kopf schütteln lassen. Die Gedanken folgen den Lichtern, sehnsüchtig nach Welten, zu denen Autos und Nachrichten nicht gelangen.
December 5, 2025 at 7:03 PM
He was lost when he came to us, and I fear the silver spoons he stole from us didn't save him when he ran away and went up into the high domains.

Ursula K. Le Guin, Gifts (2004)

#buchbeginn
December 4, 2025 at 5:47 PM
"Verwaltungsanordnung zur Änderung der Verwaltungsanordnung zur Vereinfachung und Bereinigung der Verwaltungsvorschriften"

Deutscher wird es hier heute nicht mehr.
December 4, 2025 at 9:27 AM
Stadtmorgen. Wieder ein Mach-mal-das-Licht-an-ich-will-sehen-ob-es-schon-hell-ist-Tag. Gäbe es nur diesen Himmel, wir glaubten nicht an Sterne, ein Universum, vielleicht auch nicht an das Firmament in uns, in dem man Sternbilder der Hoffnung benennt, die dem Herzen auf der Reise die Richtung weisen.
December 4, 2025 at 9:03 AM
What you ask of me, my lord, is manifestly impossible.

Was Ihr von mir verlangt, Mylord, ist offenkundig unmöglich.

Was du von mir erbittest, hoher Herr, ist eindeutig unmöglich.

Mit Übersetzungen geht's mir wie mit Einspielungen in der Klassik: die langvertraute Version bleibt immer die beste.
December 3, 2025 at 9:46 PM
Stadtnachtkreuzung. Ein Wagen schießt bei Dunkelgelb noch durch, schnappt sich ein Schimpfwort von der Mantelfrau am Wegrand und ist schon fort. Eine junge Frau steht im Windschatten und telefoniert wütend in einer fremden Sprache. Doch auch hier hat bald der Tag Dienstende. Die Ampel erlischt.
December 3, 2025 at 8:48 PM
Was wir erwarten dürften: eine loyale, ihren Wahlversprechen gegenüber treue Regierung unter Führung eines Kanzlers.

Was wir bekommen: eine lobbyale, ihren Wahlversprechern gegenüber reue Negierung unter Führung eines Kannsnichtlers.
December 3, 2025 at 8:22 AM
Stadtmorgen. Emsig sammelt der Kehrbus verstreutes Restlicht vom Vortag auf. Kaum ist er um die Ecke, krümeln schon die ersten Schüler vor der Bäckerei wieder die ersten Erleuchtungen auf den Asphalt. Das Dunkel ist nie fleckenlos, kein Schatten unbetrachtet. Ein Paar Katzenaugen radelt vorbei.
December 3, 2025 at 6:25 AM
Nachtstadt. Ranken aus Licht ziehen sich durchs Dunkel; an den Fassaden leuchten Portraits heller Behaglichkeit. U-Bahn-Schilder blühen blau neben Neonhöhlen, in denen es menschkäfert.

Das blühende Leben zieht sich den Nachtpölter an, gähnt und schlüpft unter die Decke mit dem Schmetterlingsmuster.
December 2, 2025 at 10:34 PM
Stadtmorgen. Augen öffnen sich klappernd. Münder gähnen beutelweise Vokale. In Badspiegeln werden Gesichter erkannt. Zähne werden enteist, Namen gescheitelt. Jemand summt den Urahn einer Melodie. Ein Shirt wird beschnuppert, eine Socke gefunden. Ein Kaffee wird getankt. Der Tag parkt brummelnd aus.
December 2, 2025 at 6:31 AM
Stadtabend. Dem anbrandenden Fastschwarz stellt sich die Schar bunter Lampen entgegen, hinter Fensterglas, über Türeingängen. Deckenlampen verheißen Behaglichkeit. Heimatlose Lichter lungern unter Laternen herum oder streunen auf Parkplatzsuche umher. Manchen weist der Mond den Weg, manchen nicht.
December 1, 2025 at 4:13 PM
Theaterkloweisheiten.
December 1, 2025 at 12:56 PM
Stadtregentag. Die Hausfassaden werden weich, bald werden die Mauern und Tore und Masten schmelzen im Nieselregen, grau davongleiten in Strömen, und die Menschen werden in Booten auf den alten Straßen einherrudern, zwischen den Wiesen und Brachen, auf dem Weg zur Mündung der Zeit.
November 30, 2025 at 9:34 AM
Stadtsonntagmorgen. Dem feuchtkalten Draußenbibber steht das kaminofige Herdfeuer entgegen, eine wärmende Vertrautheit gegen die Gleichgültigkeit des Tages, die Herzheimat, die gegen den Kaltwind des Fremdmensch antritt und stets gewinnt.
November 30, 2025 at 7:52 AM
Stadtregenmittag. Eichhörnchen tropfen durch vollgesogenes Geäst. Blattmatsch wird aus grobem Schuhprofil gekratzt. Spazierpläne fallen ins Pfützenwasser. Der Asphalt glänzt gischtpoliert, darüber hinweg gleiten ein paar Regenschirme wie wandernde Pilze. Lesesessel entwickeln erhöhte Schwerkraft.
November 29, 2025 at 11:35 AM
Stadtfreitagmittag. Ein Himmelslicht wie Behördenflurneon, eilige Stunde um eilige Stunde nur Papierschnipselaufflackern im gemächlichen Kaminbrand der Zeit. Das Leben wird sich gleich erinnern daran, dass es das Spüren zwischen den Dingen ist, das unser Leben füllt - Loslassen, Atmen, Sein.
November 28, 2025 at 12:20 PM
Stadtmorgen. Fahrzeugmotoren schlürfen erstmal noch Kaffee, Computer regeln die Heizung hoch: das Wort der Stadt lautet Knopfdruckbehaglichkeit.

Irgendwo gähnt ein Bagger wie ein Urgetüm.
November 27, 2025 at 6:30 AM
Stadtmorgen. Der Himmel schiebt unentschieden den Katalog der Möglichkeiten umher - klassisches mausgrau/grausmau oder doch schrägsonnig mit ein paar kecken blauen Durchguckseln? Darunter mäandert das Tagesgeschehen durch Straßen und Stunden, befragt, wo es denn hinwill, zuckt es nur mit Achseln.
November 26, 2025 at 7:58 AM
Kraken zu beschreiben, ist ein schwieriges Unterfangen. Alles an ihnen ist flüchtig.

Svenja Beller: Kraken. Ein Portrait (2025)

#buchbeginn
November 25, 2025 at 8:23 PM
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November 25, 2025 at 10:49 AM