Bent Freiwald
@freiwald.bsky.social
3.9K followers 310 following 510 posts
Bildungsreporter bei Krautreporter | 📩 Newsletter: Das Leben des Brain & The Kids Are Alright | ausm Norden
Posts Media Videos Starter Packs
Pinned
freiwald.bsky.social
Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, wie aufgeregt ich vor 1,5 Jahren war, als aus meinem Newsletter „Das Leben des Brain“ ein Podcast wurde?

Nun: Nehmt diese Aufregung mal zehn. Es wird ein Buch!

Ab dem 4. September bei @kiwiverlag.bsky.social ! 😳
Cover des Buches „Wer denkt ist klar im Vortei - wie du dein gehirn im alltag smarter nutzt" mit einer Wolke in Gehirn-Optik, die eine Glühbirne über dem Kopf hat
freiwald.bsky.social
// Es gibt Erkenntnisse aus der Hirnforschung, die uns im Alltag wirklich weiterhelfen können. In meinem Buch „Wer denkt, ist klar im Vorteil“ habe ich sie gesammelt. Jetzt überall, wo es Bücher gibt! amzn.eu/d/6XJbOUk
Wer denkt, ist klar im Vorteil: Wie du dein Gehirn im Alltag smarter nutzt | Verblüffende Erkenntnisse aus der Hirnforschung, mit denen du besser durchs Leben kommst
www.amazon.de
freiwald.bsky.social
Wenn ihr also das nächste Mal gestresst seid oder vor einer großen Herausforderung steht: Benennt, was ihr fühlt. So genau, wie ihr könnt. Das hilft. Und jetzt wisst ihr auch, warum.
freiwald.bsky.social
2. Zweitens sollten wir unsere Gefühle so genau wie möglich beschreiben. Wir sollten Wörter wählen, die präzise und spezifisch sind.
freiwald.bsky.social
1. Studienteilnehmer:innen, die eine größere Anzahl von Begriffen für ihre Empfindungen fanden, erlebten später eine stärkere Verringerung ihrer physiologischen Erregung. In diesem Fall gilt also: Mehr ist mehr.
freiwald.bsky.social
Natürlich gibt es Muster, wann Affect Labeling besonders gut funktioniert und wann nicht. Die Wissenschaftler:innen aus Kalifornien ziehen zwei Schlüsse:
freiwald.bsky.social
Hirnscan-Studien liefern weitere Belege für die beruhigende Wirkung der Affektbenennung: Das bloße Benennen des Gefühls reduziert die Aktivität in der Amygdala, der Gehirnstruktur, eine an der Verarbeitung von Angst und anderen starken Emotionen beteiligt ist.
freiwald.bsky.social
Die Teilnehmer:innen, die über ihre Emotionen berichten sollten, zeigten qualitativ andere physiologische Reaktionen als diejenigen, die nicht berichteten. (Allerdings: Nur, was die Wut anging, bei Scham gab es keinen Unterschied.)
freiwald.bsky.social
Die Hälfte der Teilnehmer:innen wurde gebeten, über ihren emotionalen Zustand zu berichten und ihre Gefühle während des Experiments einzuschätzen, die andere Hälfte füllte einen Kontrollfragebogen ausfüllte.
freiwald.bsky.social
Ein anderes Beispiel: In einer anderen Studie bearbeiteten die Teilnehmer:innen eine schwierige Matheaufgabe, die Wut oder Scham auslösen sollte, während ihre Herz-Kreislauf-Reaktionen gemessen wurden
freiwald.bsky.social
Die andere Hälfte musste eine neutrale Aufgabe lösen.

Das Ergebnis: In der Gruppe, die ihre Gefühle benannt hat, gingen die Herzfrequenz und die Hautleitfähigkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe stark zurück.
freiwald.bsky.social
Bei einem Experiment der University of California wurde die Teilnehmer:innen mit diesem Szenario konfrontiert.

Die Hälfte der Teilnehmer:innen wurde dann gebeten, vor dem Halten der Rede Antworten auf den Satz

»Ich fühle mich _________«

auszufüllen.
freiwald.bsky.social
Hier ein Beispiel. Stell dir vor, du müsstest im Rahmen eines Experiments vor dir fremden Menschen eine Rede halten. Für viele ist das ein Schreckensszenario.
freiwald.bsky.social
Studien zeigen, dass schon das Benennen von Gefühlen eine tiefgreifende Wirkung auf das Nervensystem haben und die Stressreaktion des Körpers sofort dämpfen kann. Und es gibt einen Namen dafür: Affect Labeling.
freiwald.bsky.social
Es tut gut, über seine Gefühle zu reden. Logisch, oder? Aber nicht nur das: Emotionen möglichst präzise zu benennen, kann unser Stresslevel sofort reduzieren.

Ein paar Erkenntnisse aus der Hirnforschung, die ihr kennen solltet. THREAD 🧵
freiwald.bsky.social
// Wenn dich solche Analysen interessieren, abonniere unseren Bildungs-Newsletter „The Kids Are Alright“ bei @krautreporter.bsky.social! Dort bekommst du jede Woche von @leaschoenborn.bsky.social und mir Neuigkeiten aus dem Bildungssystem. krautreporter.de/29358-bent-...
'The Kids Are Alright' von Bent Freiwald
Ein Newsletter über Bildung, Kinder und Jugendliche. Und warum wir anders mit ihnen umgehen sollten.
krautreporter.de
freiwald.bsky.social
Aber die Hälfte der Schüler:innen ist der Ansicht, dass Schüler:innen Entscheidungen (eher) nicht beeinflussen können, die die ganze Schule betreffen. 39 Prozent sagen, dass es an ihrer Schule nicht gern gesehen wird, wenn Schüler:innen Entscheidungen beeinflussen wollen. Aua.
freiwald.bsky.social
Immerhin: Die Vertretungen der Schüler:innen und Klassensprecher:innen haben zumindest teilweise Einfluss darauf, was in der Schule passiert (18 Prozent „voll und ganz“, 54 Prozent eher).
freiwald.bsky.social
Aus Sicht der Schüler:innen gibt es zwar an den meisten Schulen klare Regeln zur Partizipation. Allerdings erleben nur wenige, dass ihre Beteiligung nachhaltig die Entscheidungen der Schule beeinflusst. Klar: Dass es Regeln gibt, heißt noch lange nicht, dass diese auch gut sind.
freiwald.bsky.social
Der aus meiner Sicht dritte wichtige Punkt der Studie trägt den klobigen Titel „schulische Responsivität“. Gemeint ist, inwieweit die Schule aus Sicht der Schüler:innen ihre Interessen und individuellen Bedürfnisse wahrnimmt, ihre Anliegen ernst nimmt und mitberücksichtigt.
freiwald.bsky.social
41 Prozent können das allerdings selten oder nie. Und bei den Möglichkeiten, anonymes Feedback zu geben, sieht es noch schlechter aus. Rund neun Prozent können dies oft tun, fast drei Viertel der Schüler:innen aber nie oder selten.
freiwald.bsky.social
Daran hat sich bis heute offenbar nicht sonderlich viel geändert. Immerhin: 18 Prozent der Schüler:innen können ihren Lehrkräften oft sagen, was sie am Unterricht gut oder schlecht finden.
freiwald.bsky.social
Punkt 2: Feedback

Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht daran, dass meine Lehrkräfte jemals aufrichtig interessiert daran waren, wie uns der Unterricht gefällt. Die Möglichkeit, über einen Fragebogen oder eine Online-Umfrage anonym Feedback zu geben, hatten wir sowieso nicht
freiwald.bsky.social
Lehrkräfte müssen – wenn sie die Beteiligung von Schüler:innen ernst meinen – Macht über ihren Unterricht und ihr Handeln abgeben.