mathilda twist
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Ich habe die ganze Zeit Kerteszs Mäuse in der Maschine vor Augen.
Das Bild der Mäuse in der Maschine von Imre Kertesz (Fiasko) bringt damals wie heute auf den Punkt.
Vielleicht ist es das - grübelte ich, diese Wesenslosigkeit: das ist die Tragödie. Andererseits jedoch erleidet jede Vermittlung gerade daran Schiffbruch, dass sie an repräsentativen Gestalten festhalten- Denn die tragischen Gestalten leben in der Welt des Schicksals, und die Perspektive der Tragödie ist die Ewigkeit; die Welt der totalitären Gewaltsysteme dagegen ist die begrenzte und unüberwindliche Welt von Situationen, ihre Perspektive ist lediglich jene Zeit, in der sie gerade andauern. Wie könnte auch diese Erfahrung vermittelbar sein, die gerade nicht in Erfahrung umsetzbar ist und auch nicht sein will, weil das Wesen ihrer Situation - dieser gleichzeitig zu abstrakten und zu konkreten Situation - auf der unwesentlichen und jederzeit austauschbaren Persönlichkeit beruht, für die es, an der Situation gemessen, weder Beginn noch Fortsetzung und erst recht keine Analogie gibt - die also, an der Vernunft gemessen, unwirklich ist? Vielleicht - überlegte ich - müsste man eine Vorrichtung konstruieren, einen drehbaren Mechanismus, eine Falle; in ihren Gängen, auf ihren labyrinthisch anmutenden, doch stets in eine eine Richtung jagenden Bahnen jagen, von einer einzigen mechanischen Kraft angetrieben, in Gefangenschaft geratene Figuren wie elektronische Mäuse unaufhörlich umher. Alles rumpelt, schwankt, trampel aufeinander herum, bis der Mechanismus auf einmal zerspring: da, nach kurzer und erstaunter Verwunderung laufen alle davon. Es bleibt jedoch das Geheimnis, die Erklärung für das Funktionsprinzip der Maschine, die viel zu einfach und viel zu demütigend ist, um vernommen zu werden: dass nämlich die Maschine die Kraft, mit der die Figuren herumgejagt werden, aus der Energie ihres eigenen Herumrennens schöpfte.
Gibt's das tatsächlich noch?
Follower-Power gesucht: ich habe mich als mittellose Künstlerin in einem Anflug von Spontanität für die Konferenz Gegen/Moderne an der Uni Basel angemeldet und finde keine bezahlbare Unterkunft, auch nicht in Weil am Rhein. Kennt jemand irgendwen mit Couch?
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Wie ich befürchtet hatte, gibt es jetzt schon die ersten Medienberichte (in diesem Fall von t-online), in denen der völkische Rassist und Neonazi Erik Ahrens als „Aussteiger“ aus der rechten Szene bezeichnet wird. Das halte ich für einen schweren Fehler. Ich erklär euch warum. 🧵
Reposted by mathilda twist
Der Kanzler lügt. Die Bundestagspräsidentin ist parteiisch. Die Regierung erfindet Probleme, wo keine sind und bekämpft Windmühlen als Riesen. Es gibt keinen Notstand an den Grenzen, keine Migrationskrise, keinen von 'Totalverweigerern' geplünderten Sozialstaat, keinen Linksterrorismus.
Herr Merz! Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Sie den Philosophen Harry Frankfurt und sein Buch "On Bullshit" nicht kennen. Philosophie gehört für Sie vermutlich in die Kategorie linksgrüne Spinnerei, da sie mit Ihrem Leistungsbegriff nicht fassbar ist.
Merz rügt Bärbel Bas für ihre Wortwahl, dass sie die Debatte um den Abbau des Sozialstaats als „Bullshit“ bezeichnet hat.

Wortwahl, die Merz in Ordnung findet:
Screenshot einer Nachrichtenmeldung. Überschrift: „‚Links ist vorbei‘ – Aussage sorgt für Kritik“. Datum: 23. Februar 2025, 09:28 Uhr. Im Text heißt es: CDU-Chef Friedrich Merz sorgte kurz vor der Wahl mit Kritik seiner politischen Gegner. Er wetterte gegen „grüne und linke Spinner“. Die SPD warf ihm Spaltung vor und verglich ihn mit einem „Mini-Trump“.
Der Name Gloria-Sophie deutet zumindest zaghaft auf die Ambition hin, in der Gala sein neuestes Kleidchen vorzuzeigen.
Gab es auch eine Rüge für "Scheißgesetz"? Wer war das noch noch mal, Dobrinth?
Oder zum Flughafen... auch schon gehört. "Die sollen sich doch endlich mit ihrer Bezahlung zufrieden geben und nicht so viel verlangen". Sowas habe ich in Paris nie gehört. Streiken hat dort einen ganz anderen Stellenwert innerhalb des sozialen Dialogs.
Ich habe 8 Jahre in Frankreich gelebt und habe durchaus den Eindruck, dass der soziale Dialog dort besser funktioniert als in Deutschland. Auch das Sozialsystem ist besser. In Frankreich lassen sie sich halt nicht so leicht durch Faulheitsnarrative schlechtreden.
"In Frankreich, wo der soziale Dialog noch nie richtig funktioniert hat (...)"
@taz.de
Ah ja? Woher kommt diese Aussage? Wenn in Paris die Öffis streiken, wird es von der Bevölkerung akzeptiert. In Deutschland macht sich Unmut "gegen die da unten" breit, die schon wieder was verlangen.
"In Frankreich, wo der soziale Dialog noch nie richtig funktioniert hat (...)"
@taz.de
Ah ja? Woher kommt diese Aussage? Wenn in Paris die Öffis streiken, wird es von der Bevölkerung akzeptiert. In Deutschland macht sich Unmut "gegen die da unten" breit, die schon wieder was verlangen.
Worauf? Auf der Reduzierung des Nazi-Wortschatzes auf seine Anteile an Revolutionsvokabular oder auf das Verbleiben von Mann in der Nazi-Ästhetik?
Diese Dissonanz ist m.E. der eigentliche Schwerpunkt, damals wie heute. Auch auffällig: durch Begriffe wie Schändung, Ekel usw. bleibt er der Nazi-Ästhetik verhaftet.
Insb. der letzte lesbare Satz von der Schändung usw. des Revolutionsvokabulars lässt sich auf die Gegenwart übertragen, was mir fehlt, ist die Dissonanz, die durch das Verhältnis des gesamten Nazi-Wortschatzes, in dem Revolutionsvokabular nur eine Quelle von mehreren ist, mit dem Kontext entsteht.
Wer hat wohl schon einmal einen Menschen dieser vielen getroffen?
Bei France.Info gibt es unter der Rubrik "Extremwetterereignisse" einen Beitrag ein Gewitter im Südosten Frankreichs betreffend (Region, in der auch Marseille liegt). Der Beitrag ist aktuell, von Überschwemmung keine Rede.
Warum gibt es davon keine anderen Videos, Bilder? Dafür welche von 2024, in denen dieselbe Objekte gezeigt werden. Das ist doch seltsam.
brüllenden Nazis oder nicht? Die Ästhetiken sind jedenfalls unterschiedlich.
Ich dachte eher an Irmgard Keun. Thomas Manns Ästhetik war in mancherlei Hinsicht (Autoritarismus, Narzissmus) anschlussfähig an die Nazis, auch wenn das Geschrei seine Contenance-Gewohnheit malträtierte. Differenzierte er da z.B. zwischen dem von ihm verachteten Sich-Gehenlassen von Nelly und den
In meinem Berliner Umfeld gibt es mehrere in Bildungseinrichtungen tätige Menschen. Seit die CDU an der Regierung ist, gibt es vor allem eins: Kürzungen im Bildungs- und Kulturbereich. Unzumutbar für alle, die dies nicht ausgleichen können.